Dokumentinformationen

Bezeichnung

Handreichung zur IT-Dienstekonsolidierung der Maßnahme Geodaten-Querschnittsdienste

Autor

Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG)

Erstellt am

29.11.2024

Bearbeitungsstand

☐  In Bearbeitung


☐ Vorgelegt


☒ Abgestimmt

Dokumentablage

Kollaborationsplattform GDI-DE

Beteiligte

Falk Würriehausen, Dirk Thalheim, Manuel Fischer, Martin Lenk


Änderungshistorie

Version

Datum

Änderung

Autor

0.1

08.08.2024

Initiale Version

Falk Würriehausen

0.2

13.03.2024

Allgemeine Informationen und fachliche Ergänzungen

Falk Würriehausen

0.3

17.09.2024

Bezug zur Architekturrichtlinie des Bundes und fachliche Ergänzungen

Falk Würriehausen

0.4

22.10.2024

Korrektur und fachliche Ergänzungen

Dirk Thalheim, Falk Würriehausen

0.5

25.10.2024

Management Summary 

Falk Würriehausen

0.6

29.10.2024

Review und fachliche Ergänzungen

Dirk Thalheim

0.7

01.11.2024

Prüfung und Freigabe

Manuel Fischer, Martin Lenk

0.8

18.11.2024

Bereitstellung zur Übernahme

Falk Würriehausen

1.0

29.11.2024

Finale Version

Manuel Fischer, Falk Würriehausen

 Inhalt

  

Management Summary

Die Handreichung zur IT-Dienstekonsolidierung der Maßnahme Geodaten-Querschnittsdienste, erstellt vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG), bietet einen strukturierten Leitfaden zur Implementierung und Standardisierung der Geodatendienste im Rahmen der Dienstekonsolidierung Bund. Ziel ist es, die Verwaltung durch einheitliche Geodatendienste wie Karten, Geokodierung und Routing effizienter, sicherer und benutzerfreundlicher zu gestalten und die Interoperabilität innerhalb der IT-Infrastruktur der Bundesverwaltung zu fördern.

Die IT-Architekturrichtlinie des Bundes bildet den strukturellen Rahmen für die Implementierung und Konsolidierung der Geodaten-Querschnittsdienste. Dabei werden zentrale Prinzipien wie Interoperabilität, Sicherheit und Effizienz berücksichtigt, um eine nahtlose Integration und sichere Nutzung der Dienste in allen Bundesbehörden zu gewährleisten. Die Geodaten-Querschnittsdienste stehen für eine moderne, geoinformationsgestützte Verwaltung, die Ressourcen bündelt, Datenqualität und -aktualität optimiert und dadurch schnelle, präzise Analysen unterstützt.

Ein zentrales Ziel der Handreichung ist die Standardisierung und Integration dieser Dienste in die Fachanwendungen der Behörden. Durch die gebündelte Bereitstellung von Referenzdaten und die Verringerung redundanter Datenspeicherungen wird eine höhere Effizienz und Transparenz erzielt. Der Ansatz trägt zudem zur Kostensenkung, zur vereinfachten Wartung und zu einer agileren Verwaltung bei, die flexibel auf aktuelle Anforderungen reagieren kann.

Die Zielgruppen dieser Handreichung umfassen IT-Verantwortliche und Entscheidungsträger in der Bundesverwaltung sowie Fachkräfte in technischen Abteilungen. Sie bietet praxisnahe Anleitungen zur Implementierung und Nutzung der Dienste und stellt gleichzeitig sicher, dass alle Nutzer einheitliche Standards befolgen, die in der gesamten Bundesverwaltung Effizienz und Sicherheit fördern.

1. Einleitung

1.1 Hintergrund und Zielsetzung

In einer Zeit, in der digitale Prozesse eine immer wichtigere Rolle in der öffentlichen Verwaltung spielen, ist die Optimierung und Zukunftssicherung von IT-Infrastrukturen und -Diensten von großer Bedeutung. Im Rahmen des Programms Dienstekonsolidierung Bund werden die in allen Bundesbehörden der unmittelbaren Bundesverwaltung genutzten Basis-, Querschnitts- und Infrastrukturdienste zusammengeführt und modernisiert. Die Maßnahme Geodaten-Querschnittsdienste ist ein Teilprojekt der Dienstekonsolidierung Bund und spielt hierbei eine wichtige Rolle, indem sie eine Vielzahl essentieller Daten und Dienstleistungen für die täglichen Aufgaben der Bundesverwaltung bereitstellt. Zahlreiche Informationen in der Bundesverwaltung tragen einen Raumbezug. Ihre Darstellung auf der Grundlage von Karten ist deshalb eine wesentliche Form der Veranschaulichung und Rezeption von Sachverhalten, die gemäß EGovG in elektronischen Registern geokodiert vorliegen müssen. Ihre Auswertung unter Einbeziehung von landschaftsbeschreibenden Referenzobjekten (Siedlungen, Straßen, Gewässer, Vegetation etc.) ist ein wichtiges Analyseverfahren zur Gewinnung von Erkenntnissen über unseren Lebensraum und für dessen nachhaltige Entwicklung. Amtliche topographische Karten, Luft- und Satellitenbilder, Landschafts- und Höhenmodelle zählen hierfür zu wichtigen Referenzdaten für die Präsentation und Analyse.

Diese Handreichung soll einen strukturierten Rahmen für das Programm Dienstekonsolidierung Bund in diesem Bereich etablieren. Ziel ist es, die Integration und Standardisierung der Dienste der Maßnahme Geodaten-Querschnittsdienste zu erleichtern, um Effizienz, Sicherheit und Zugänglichkeit zu verbessern. 

Die Umsetzung dieser Maßnahme erfolgt im Einklang mit der Architekturrichtlinie des Bundes, die grundlegende Prinzipien und Rahmenbedingungen für den Aufbau und Betrieb von IT-Systemen in der Bundesverwaltung festlegt. Die in dieser Handreichung beschriebenen Maßnahmen und Standards orientieren sich an den Vorgaben der Architekturrichtlinie, insbesondere im Hinblick auf die Anforderungen an Interoperabilität, Sicherheit und Effizienz der IT-Dienste. Die Architekturrichtlinie des Bundes definiert dabei die strukturellen und technischen Vorgaben, die für die erfolgreiche Konsolidierung und den Betrieb der Geodaten-Querschnittsdienste notwendig sind.

1.2 Bedeutung der Dienstekonsolidierung Bund für die Geodaten-Querschnittsdienste

Die Maßnahme Geodaten-Querschnittsdienste hat als Ziel, dass alle Bundeseinrichtungen einheitlich die durch das BKG bereitgestellten amtlichen Referenzdaten und Funktionalitäten zur Kartendarstellung, für die räumliche Auswertung von Fachdaten und zur Geokodierung einsetzen, die auf internationalen Standards basieren. Dadurch ist ein redundantes Vorhalten von Georeferenzdaten bei verschiedenen Bundeseinrichtungen grundsätzlich nicht mehr notwendig.

Die Konsolidierung von IT-Diensten ist ein entscheidender Schritt zur Optimierung der IT-Landschaft der Bundesverwaltung. Für die Geodaten-Querschnittsdienste bedeutet dies eine Vereinheitlichung von Prozessen und Schnittstellen, die eine leichtere Integration in verschiedene Fachanwendungen ermöglicht. Durch die Bündelung von Ressourcen und die Zentralisierung von Diensten können Synergien geschaffen und die Wartung sowie der Support vereinfacht werden. Dies führt nicht nur zu einer Kostensenkung, sondern auch zu einer verbesserten Datenqualität und -aktualität, was wiederum die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen der Bundesverwaltung unterstützt. Die Dienstekonsolidierung Bund trägt somit direkt zur Leistungssteigerung bei und fördert eine agile Verwaltung, die schnell auf neue Anforderungen reagieren kann.

1.3 Zielgruppe der Handreichung

Diese Handreichung richtet sich primär an die IT-Verantwortlichen und Entscheidungsträger in der Bundesverwaltung, die mit der Planung, Implementierung und dem Betrieb von IT-Systemen betraut sind. Sie basiert auf den Prinzipien der Architekturrichtlinie des Bundes, welche als Leitfaden für die Entwicklung und Implementierung moderner IT-Infrastrukturen dient. Die Richtlinie stellt sicher, dass alle Beteiligten in einem einheitlichen Rahmen arbeiten, was die Effizienz der Umsetzung und die Einhaltung von Standards erleichtert.

Des Weiteren ist sie eine wertvolle Ressource für technische Fachkräfte, die direkt mit der Integration und dem Management von Geodatendiensten befasst sind. Sie soll auch den Mitarbeitern in den entsprechenden Fachbereichen, die regelmäßig mit Geodaten arbeiten, ein besseres Verständnis der zugrundeliegenden IT-Infrastrukturen und Dienste vermitteln. Durch die Bereitstellung detaillierter Informationen und Leitlinien unterstützt diese Handreichung alle Beteiligten bei der effektiven Nutzung und Weiterentwicklung der Querschnittsdienste Geodaten im Rahmen der digitalen Transformation der Bundesverwaltung.

2. Geltungsbereich

2.1 Überblick über die Geodaten-Querschnittsdienste

Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) hat im Rahmen der Dienstekonsolidierung Bund verschiedene spezialisierte Geodatendienste gemeldet, die eine zentrale Rolle in der Bereitstellung geografischer Informationen für die Bundesverwaltung spielen. Diese Dienste umfassen:

  • Hintergrundkarte TopPlusOpen: Bietet eine umfassende und detaillierte kartografische Darstellung, die als Grundlage für weitere geografische Analysen und Anwendungen dient.
  • Geokodierungsdienst für Adressen und Geonamen: Ermöglicht die Umwandlung von Adressen und geografischen Namen in präzise Koordinaten und ist essentiell für zahlreiche Planungs- und Analyseprozesse.
  • Geokodierungsdienst für Flurstücke (für die Bundesverwaltung geplant): Soll spezifische Informationen zu Grundstücken und Flurstücken liefern und steht in der Planungsphase.
  • Routing-Dienst: Berechnet Routen für verschiedene Verkehrsmittel und ist entscheidend für logistische Planungen und Optimierungen.

Diese Dienste bilden die Säulen der Geodaten-Querschnittsdienste und sind integral für die effiziente Verwaltung und Nutzung von Geoinformationen innerhalb der Bundesverwaltung.

2.2 Definition und Abgrenzung der Geodaten-Querschnittsdienste

Die Geodaten Querschnittsdienste sind spezialisierte IT-Dienste, die im Kontext der umfassenden Dienstekonsolidierung der Bundesverwaltung eine zentrale Rolle spielen. Diese Konsolidierung umfasst eine breite Palette von IT-Maßnahmen, die darauf abzielen, die IT-Landschaft innerhalb der Bundesverwaltung zu modernisieren und zu vereinheitlichen. Die Geodaten-Querschnittsdienste heben sich jedoch durch ihre spezifische Ausrichtung und Funktionalität von anderen Diensten ab. Sie sind ein integraler Bestandteil der digitalen Infrastruktur, die darauf ausgerichtet ist, geografische Informationen effizient und sicher für die Bundesverwaltung bereitzustellen.

Kern der Dienstekonsolidierung

Die Dienstekonsolidierung Bund wird durch rund 40 IT-Maßnahmen realisiert, die das Grundgerüst für die zukünftig in der Bundesverwaltung eingesetzten IT-Lösungen bilden. Diese Maßnahmen decken verschiedene Bereiche ab, von der Ertüchtigung bestehender Systeme bis hin zur Entwicklung und Einführung neuer Technologien. Die Geodaten-Querschnittsdienste sind speziell darauf ausgelegt, geografische Daten und Dienstleistungen zu liefern, die für das effiziente Management von Geoinformationen innerhalb der Verwaltung unerlässlich sind.

Bündelung in vier Dienstedomänen

Die Dienstekonsolidierung Bund ist in vier Dienstedomänen gegliedert:

  1. E-Government (EGOV): Fokussiert auf die Digitalisierung der Interaktion zwischen Bürgerinnen, Bürgern und der Verwaltung.
  2. Elektronische Verwaltungsarbeit (EVA): Beinhaltet Dienste zur digitalen Dokumentation und kollaborativen Arbeit innerhalb der Verwaltung.
  3. Enterprise Resource Planning (ERP): Umfasst Dienste zur Ressourcenplanung und -verwaltung.
  4. Infrastrukturdienste (INF): Stellt die notwendige IT-Infrastruktur und Sicherheit bereit.

Die IT-Maßnahme Geodaten-Querschnittsdienste ist der Domäne E-Government zugeordnet, da sie grundlegende geografische Daten und Funktionen für verschiedene Verwaltungsprozesse bereitstellt. Die Dienste der Maßnahme sind daher relevant für die übergreifende Funktionalität und Effizienz der IT-Infrastruktur der Bundesverwaltung.

Abgrenzung zu anderen Diensten

Die Geodaten-Querschnittsdienste unterscheiden sich von anderen Diensten durch ihre spezifische Ausrichtung auf geografische Informationssysteme (GIS) und verwandte Technologien. Während andere Dienste in der Bundesverwaltung sich auf administrative, logistische oder finanzielle Aspekte konzentrieren, bieten die Geodaten-Querschnittsdienste essentielle Dienstleistungen, die auf die Sammlung, Verarbeitung und Analyse geografischer Daten ausgerichtet sind. Diese Dienste sind entscheidend für Planungs- und Entscheidungsprozesse, die eine räumliche Komponente beinhalten.

Abbildung 1: Geodaten(-Querschnittsdienste) als eine IT-Maßnahme der Dienstekonsolidierung (Quelle: BMI)

Beispiele für IT-Maßnahmen der Dienstekonsolidierung und deren Abgrenzung zu den Geodaten-Querschnittsdiensten:

  • Bundescloud: Bietet skalierbare Cloud-Services für die gesamte Bundesverwaltung. Während die Bundescloud eine Infrastruktur für diverse Anwendungen bereitstellt, fokussieren sich die Geodaten-Querschnittsdienste speziell auf geografische Daten und deren spezifische Anforderungen.
  • E-Gesetzgebungsverfahren des Bundes: Digitalisiert den gesamten Prozess der Gesetzgebung. Im Gegensatz dazu befassen sich die Geodaten-Querschnittsdienste mit der Bereitstellung und Analyse räumlicher Informationen, die in vielen Aspekten der Gesetzgebung irrelevant sein könnten.
  • E-Akte Bund: Vereinfacht die elektronische Dokumentenverwaltung und -archivierung. Während die E-Akte primär textbasierte Dokumente verarbeitet, konzentrieren sich die Geodaten-Querschnittsdienste auf räumliche Datensätze.
  • Formular-Management-System: Unterstützt die Erstellung und Verwaltung digitaler Formulare. Diese Dienste fokussieren auf die Interaktion mit Nutzern und die Datenerfassung, während die Geodaten-Querschnittsdienste die räumliche Analyse und Visualisierung von Daten betonen.
  • Computer-Aided Facility Management (CAFM): Dient der Verwaltung und Optimierung von Gebäude- und Anlagenressourcen. Obwohl CAFM geografische Komponenten nutzen kann, sind die Geodaten-Querschnittsdienste umfassender in der Verarbeitung und Analyse von geografischen Daten angelegt.
  • Digitales Lernen: Bietet Plattformen und Ressourcen für Online-Lernprogramme. Im Kontrast dazu liefern die Geodaten-Querschnittsdienste spezialisierte Werkzeuge und Daten für räumliche Analysen und Entscheidungsunterstützung.
  • Travelmanagement des Bundes (TMS): Optimiert Reisemanagementprozesse. Während TMS sich auf logistische Aspekte von Reisen konzentriert, bieten die Geodaten-Querschnittsdienste grundlegende geografische Informationen, die bei der Planung und Analyse von Reiserouten hilfreich sein können, jedoch eine breitere Palette von Anwendungen unterstützen.

Die spezifische Ausrichtung der Geodaten-Querschnittsdienste ermöglicht es, geografische Daten in einer Weise zu nutzen, die für Planung, Management und Entscheidungsfindung innerhalb der Bundesverwaltung unerlässlich ist, und stellt damit eine klare Abgrenzung zu den allgemeineren oder anderweitig fokussierten IT-Diensten dar. Durch diese Abgrenzung und Definition wird die Rolle der Geodaten-Querschnittsdienste im Kontext der Dienstekonsolidierung Bund klar definiert, was zu effizienteren Prozessen und einer verbesserten Ressourcennutzung innerhalb der Bundesverwaltung führt.

2.3 Bezug zu anderen geodatenbezogenen Diensten und Infrastrukturen

Die Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) ist ein gemeinsames Vorhaben von Bund, Ländern und Kommunen, das darauf abzielt, Geodaten über verschiedene Verwaltungsebenen hinweg zugänglich und nutzbar zu machen. Im Gegensatz dazu sind die Geodaten-Querschnittsdienste speziell für den Bund im Rahmen der Dienstekonsolidierung Bund entwickelt worden, um spezifische geodatenbezogene Anforderungen effizient zu adressieren.

Nationale Technische Komponenten der GDI-DE

Die technischen Komponenten der GDI-DE, darunter der GDI-DE Monitor, die GDI-DE Testsuite und Geoportal.de, stellen die Basisinfrastruktur für die Bereitstellung und Verwaltung von Geodaten in ganz Deutschland dar. Diese Systeme werden gemeinschaftlich von Bund, Ländern und Kommunen genutzt und verwaltet, um eine breite Palette von Geodatenanwendungen zu unterstützen. Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) spielt eine zentrale Rolle im Betrieb dieser Komponenten und gewährleistet deren Funktionalität und Standards.

Abbildung 2: Abgrenzung Querschnittsdienste Geodaten und Nationale Technische Komponenten (NTK)

Betrieb der GDI-DE und Betrieb der Geodaten-Querschnittsdienste

  • Betrieb der GDI-DE: Als gemeinschaftliches Vorhaben bietet die GDI-DE eine Plattform, die allen Ebenen der deutschen Verwaltung dient. Sie zielt darauf ab, Geodaten landesweit zu standardisieren, zu harmonisieren und zugänglich zu machen, um eine Vielzahl von öffentlichen und privaten Anwendungen zu unterstützen.

  • Betrieb der Geodaten-Querschnittsdienste durch das DLZ: Im spezifischen Kontext des Bundes werden die Geodaten-Querschnittsdienste entwickelt, um die spezifischen Anforderungen der Bundesverwaltung innerhalb der Dienstekonsolidierung Bund zu erfüllen. Diese Dienste bieten maßgeschneiderte Lösungen, die auf die unmittelbaren und oft komplexen Bedürfnisse der Bundesbehörden zugeschnitten sind, und sind integraler Bestandteil der Effizienzsteigerung und Modernisierung der Bundesverwaltung.

Gemeinsame Standards und Architektur

Trotz der unterschiedlichen Ausrichtung und des spezifischen Einsatzbereichs der Geodaten-Querschnittsdienste nutzen sowohl die GDI-DE als auch die spezialisierten Dienste für den Bund gemeinsame Standards und Architekturen wie INSPIRE, OGC und ISO. Diese Standards ermöglichen es, dass Dienste und Daten nahtlos über die GDI-DE und die spezifischen Bundessysteme hinweg integriert und genutzt werden können. Sie fördern die Interoperabilität und stellen sicher, dass die Geodaten-Querschnittsdienste effektiv in die breitere GDI-DE integriert werden können, während sie gleichzeitig den spezifischen Anforderungen des Bundes gerecht werden.

3. Servicebeschreibung

Aus Sicherheitsgründen werden die Web- und Geodatendienste (siehe auch nachfolgende Servicebeschreibungen) des BKG ausschließlich auf Basis des Protokolls HTTPS und dem vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik empfohlenen Mindeststandard TLS Version 1.2 ausgeliefert. Sollten die Dienste dennoch via HTTP angefragt werden, erfolgt eine automatische  HTTP-Weiterleitung (Redirect) auf entsprechende HTTPS-Adressen.

3.1 Hintergrundkartendienste (TopPlusOpen)

3.1.1 Beschreibung und Anwendungsbereiche

Auf Basis des TopPlus-Verfahrens werden aktuelle Geoinformationen und Kartenmaterial gerendert und als Hintergrundkartendienste bereitgestellt. Daraus leitet sich die TopPlusOpen ab, welche eine einheitliche Kartendarstellung in verschiedenen Detailierungsstufen und Varianten bietet. Diese Kartendarstellung ist frei nutzbar und weltweit verfügbar. Die gerenderten Geoinformationen können über diese Dienste zur offline-Nutzung heruntergeladen werden.

Die Dienste reichen von weltweiten Übersichtskarten bis hin zu detaillierten Stadtkarten in Deutschland, ideal für Anwendungen in der Umweltüberwachung, städtebaulichen Planung und Navigation.

3.1.2 Technische Spezifikationen

Die Webkarte TopPlusOpen wird in zwei Hauptprojektionen angeboten: Pseudo-Mercator (EPSG:3857) und UTM32 (EPSG:25832). Sie deckt verschiedene Maßstabsstufen ab, wobei der kleinmaßstäbige Bereich weltweit, der mittlere Maßstabsbereich Europa und der großmaßstäbige Bereich Deutschland und angrenzende Staaten umfasst. Die Darstellung erfolgt in vier Varianten: Normalausgabe in Volltondarstellung, Graustufen, Light (reduzierter Karteninhalt in dezenten Farben), und Light Grau (Grautöne).

3.1.3 Zugang und Nutzung

Die Webdienste von TopPlusOpen sind über standardisierte WMS und WMTS Schnittstellen zugänglich:

  • Web Map Service (WMS): Ermöglicht dynamische Anfragen für georeferenzierte Kartenbilder, die über eine URL wie diese abgerufen werden können: TopPlusOpen WMS Capabilities.
  • Web Map Tile Service (WMTS): Stellt vorgenerierte Kacheln von Kartendaten bereit, die effizient in Webanwendungen geladen werden können. Zugriff über: TopPlusOpen WMTS Capabilities.

Beispielaufrufe für die WMS und WMTS Dienste inkludieren:

3.2 Geokodierungsdienste für Adressen und Geonamen

3.2.1 Beschreibung und Anwendungsbereiche

Die Geokodierungsdienste bieten eine Suche nach Geoinformationen und können Fachdaten einen Raumbezug geben. Zusammen mit den Hintergrundkartendiensten wird damit die Analyse von Geoinformationen unterstützt.

Der Geokodierungsdienst für Adressen und Geonamen ist ein Gemeinschaftsprojekt von Bund und Ländern. Die Datengrundlage wird von den Bundesländern bereitgestellt. Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) bereitet die Daten auf und betreibt den beim Dienstleistungszentrum des BKG entwickelten Webdienst. Der Dienst ermittelt für attributiv beschriebene Adressen und Geonamen eine räumliche Lagebeschreibung in Form einer Koordinate (Geokodierung) bzw. alle Adressen und Geonamen in einem angegebenen Gebiet (Reverse Geokodierung).

Geokodierungsdienste wandeln attributiv beschriebene Adressen und Geonamen in räumliche Koordinaten um, die für die georäumlichen Analysen und Bearbeitungen in verschiedenen Fachanwendungen essentiell sind. Der Dienst kombiniert die Suche nach Adressen und geographischen Namen in einem integrierten Ansatz, unterstützt durch dynamisch generierte Vorschlagslisten und qualitätsgeprüfte Ergebnislisten.

3.2.2 Technische Spezifikationen

Die Geokodierungsdienste basieren auf unterschiedlichen Datenquellen und erfüllen jeweils spezifische Anforderungen. Es stehen zwei Geokodierungsdienste zur Verfügung:

  1. Geokodierungsdienst der AdV
    Dieser Dienst nutzt die amtlichen Hauskoordinaten Deutschlands (HK-DE) und die geographischen Namen Deutschlands (GN250). Er bietet folgende Funktionalitäten:

    • Ortssuche mit und ohne Vorschlagslisten
    • Geokodierung zur dauerhaften Zuweisung von Koordinaten
    • Reverse Geokodierung zur Ermittlung von Adressen und Namen basierend auf Koordinaten
      Die Suchfunktionalität ist fehlertolerant und liefert Ergebnisse, die durch ein Qualitätskennzeichen bewertet werden.
  2. Geokodierungsdienst Bund
    Dieser Dienst kombiniert die Georeferenzierten Adressdaten Bund (GA) mit den geographischen Namen Deutschlands (GN250). Die GA-Daten setzen sich aus den amtlichen Hauskoordinaten Deutschlands (HK-DE) und zusätzlichen Adressdaten der Postdirekt GmbH zusammen. Auch hier werden Ortssuche, Geokodierung und Reverse Geokodierung unterstützt, wobei der Fokus auf einer umfassenderen Abdeckung und zusätzlichen Adressdaten liegt.

Beide Geokodierungsdienste ermöglichen eine präzise und flexible Nutzung, die auf unterschiedliche Anwendungsfälle zugeschnitten ist.

3.2.3 Zugang und Nutzung

Der Zugriff auf die Geokodierungsdienste erfolgt über standardisierte OGC-konforme Webdienste. Folgende Schnittstellen werden für die Geokodierungsdienste angeboten:

  • OpenSearch GeoTemporal Service (OSGTS): Diese Schnittstelle dient in erster Linie zur einfachen Integration von Geokodierungs- und Ortssuchfunktionalität in (Web-)Anwendungen sowie Fachverfahren.
  • Web Feature Service (WFS): Diese Schnittstelle dient in erster Linie zur Integration der Geokodierungsdienste in standardisierte Geoinformationssysteme (GIS) ohne weiteren Implementierungsaufwand.

Basis-URLs:

Beispiele für Suchanfragen:

(Hinweis: die Beispiel-URLs sind nur nach expliziter Lizenzierung der Dienste nutzbar.) 

  • Volltextsuche OSGTS (GET): https://sg.geodatenzentrum.de/gdz_geokodierung/geosearch?query=Leipzig
  • Strukturierte Suchanfrage OSGTS (GET): https://sg.geodatenzentrum.de/gdz_geokodierung/geosearch?query=ort:Leipzig%20plz:04105
  • Strukturierte Anfrage WFS (POST):

    curl -X POST https://sg.geodatenzentrum.de/wfs_geokodierung \
        -H 'Content-Type: application/xml' \
        -d '<?xml version="1.0" encoding="UTF-8" ?>
    <wfs:GetFeature version="1.1.0" service="WFS" maxFeatures="20"
     xmlns:wfs="http://www.opengis.net/wfs"
     xmlns:ogc="http://www.opengis.net/ogc"
     xmlns:gdz="http://www.geodatenzentrum.de/ortsangabe"
     xmlns:gml="http://www.opengis.net/gml"
     xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance">
     <wfs:Query typeName="gdz:Ortsangabe" srsName="EPSG:31467">
       <ogc:Filter>
         <ogc:And>
           <ogc:PropertyIsLike escapeChar="\" wildCard="*" singleChar="?">
             <ogc:PropertyName>ort</ogc:PropertyName>
             <ogc:Literal>Frankfurt Main</ogc:Literal>
           </ogc:PropertyIsLike>
           <ogc:PropertyIsEqualTo>
             <ogc:PropertyName>typ</ogc:PropertyName>
             <ogc:Literal>Ort</ogc:Literal>
           </ogc:PropertyIsEqualTo>
         </ogc:And>
       </ogc:Filter>
     </wfs:Query>
    </wfs:GetFeature>'


Durch die Bereitstellung der beiden Schnittstellen OSGTS und WFS bietet der Geokodierungsdienst eine hohe Flexibilität und Kompatibilität mit verschiedenen Client-Anwendungen und kann so den unterschiedlichen Bedürfnissen und technologischen Rahmenbedingungen der Nutzer gerecht werden.

Mit den Volltextsuchen sind unstrukturierte Suchanfragen möglich. Einzelne Wörter oder Wortgruppen der Suchanfrage werden mit den Attributen der Referenzadressen abgeglichen und es werden die besten Treffer als Ergebnis zurück geliefert. Diese Suchen sind hochgradig fehlertolerant. Im Gegensatz dazu bieten strukturierte Suchanfragen eine gezielte Suche nach bestimmten Adressattributen. Durch die strukturierte Form der Suchanfrage ist es möglich eine qualitative Aussage zum Ergebnis zu liefern. Dies ermöglicht automatisierte Verfahren der Qualitätsverbesserung bei massenhaften Geokodierungsprozessen.

3.3 Routing-Dienst

3.3.1 Beschreibung und Anwendungsbereiche

Der Routing-Dienst des BKG nutzt Daten von OpenStreetMap zur Ermittlung von Routen und Durchführung von Erreichbarkeitsanalysen, speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Bundesverwaltung. Dieser Dienst ermöglicht präzise Wegberechnungen zwischen mit Koordinaten versehenen Objekten und ist in der Lage, verschiedene Verkehrsmittelprofile zu berücksichtigen, wodurch er vielfältige Anwendungen in der Verkehrsplanung und Notfalllogistik unterstützt.

Die Berechnung der schnellsten oder kürzesten Route hat in vielen Bereichen der Bundesverwaltung Bedeutung. Anwendungsfälle finden sich bei der Einsatzplanung oder zur Ermittlung von Reise- und Wegzeiten bei der Fahrtkostenerstattung. Routen und Erreichbarkeiten sind daneben für die Ermittlung von Einzugsgebieten oder bei der Planung neuer Infrastruktur essentiell. Mit dem RoutingPlus-Dienst ermöglicht das BKG Wegberechnungen (Routen) zwischen mit Koordinaten versehenen Objekten unter Berücksichtigung von Geschwindigkeitsprofilen und macht diese für eine Weiterverarbeitung zugänglich. So lassen sich weltweite Berechnung der kürzesten oder schnellsten Route zwischen einem vorgegebenen Start- und Zielpunkt, unter Einbeziehung von Wegpunkten (Via-Points) durchführen. Der RoutingPlus-Dienst nutzt zur Routenberechnung frei verfügbare Daten des OpenStreetMap-Projekts.

3.3.2 Technische Spezifikationen

Der Dienst wird über die OpenRouteService (ORS) API Version 6.8.0 betrieben, die folgende Hauptfunktionen unterstützt:

  • Routing: Schnellste und kürzeste Routenberechnungen mit optionaler Berücksichtigung von Sperrflächen und Wegepunkten.
  • Erreichbarkeitsanalysen: Zeit- oder distanzbasierte Umkreisanalysen, die visualisieren, wie weit man von einem Startpunkt innerhalb einer bestimmten Zeit oder Entfernung gelangen kann.
  • Matrix-Routing: Berechnung von Distanz- und Zeitmatrizen zwischen mehreren Punkten.
  • Travel Salesman Problem (TSP): Ermittlung der optimalen Route durch mehrere Zielorte.

3.3.3 Zugang und Nutzung

Der Zugriff auf den Routing-Dienst erfolgt über spezifische API-Endpoints, die für unterschiedliche Anfragen konfiguriert sind. Die Haupt-URL für die API ist:

Beispielaufrufe sind:

3.4 Geokodierungsdienst für Flurstückinformationen (im Aufbau)

3.4.1 Beschreibung und geplante Anwendungsbereiche

Analog zu den Geokodierungsdiensten für Adressen und Geonamen wird ein Geokodierungsdienst für Flurstückinformationen bereitgestellt. Der in Entwicklung befindliche Geokodierungsdienst für Flurstückinformationen zielt darauf ab, eine präzise räumliche Zuordnung und Darstellung von Flurstücken zu ermöglichen. Dieser Dienst wird es ermöglichen, attributiv beschriebene Flurstücke in ihrer vollständigen Geometrie zu geokodieren oder alle Flurstücke innerhalb eines spezifizierten Gebietes zu identifizieren (Reverse Geokodierung). Solche Dienste sind besonders wertvoll für Landmanagement, Stadtplanung, und Umweltschutz, wo genaue Flurstücksdaten erforderlich sind.

3.4.2 Technische Spezifikationen (geplant)

Der Geokodierungsdienst für Flurstückinformationen wird auf modernen Webstandards basieren, einschließlich:

  • Web Feature Service (WFS): Konform zu OGC WFS Standard, ermöglicht dieser Dienst das Abrufen geografischer Features über das Web, wobei die vollständigen Geometrien der Flurstücke direkt abgefragt werden können.
  • OGC API-Features: In der Planungsphase ist auch die Integration in die OGC API-Features, die eine noch flexiblere und moderne Schnittstelle für den Zugriff und die Manipulation räumlicher Daten bietet.

Die technischen Lösungen werden so gestaltet, dass sie hohe Leistungsfähigkeit, Skalierbarkeit und Sicherheit in der Verarbeitung und Bereitstellung der Flurstückdaten gewährleisten.

3.4.3 Zugang und Nutzung (geplant)

Die Zugangs- und Nutzungsdetails für den Geokodierungsdienst für Flurstückinformationen werden noch definiert, aber es wird erwartet, dass die Dienste über standardisierte Webdienstschnittstellen zugänglich gemacht werden. Nutzer werden in der Lage sein, Flurstückdaten über direkte API-Aufrufe abzufragen, wobei sowohl interaktive als auch automatisierte Abfragen unterstützt werden. Geplant sind unter anderem:

  • API-Endpoints für den direkten Zugriff: Bereitstellung von Endpunkten für Anwendungen, die eine direkte Integration in GIS-Systeme und andere Fachanwendungen erlauben.
  • Zugriffsberechtigungen und -kontrollen: Um sicherzustellen, dass die sensiblen Daten der Flurstückinformationen geschützt bleiben, werden detaillierte Zugriffssteuerungen implementiert.

Diese geplanten Spezifikationen und Zugangsmöglichkeiten stellen sicher, dass der Dienst sowohl für öffentliche als auch für spezialisierte administrative Nutzer geeignet sein wird, um deren Anforderungen an genaue und aktuelle Flurstücksinformationen zu erfüllen.

4. Service-Level-Agreement (SLA)

Im Rahmen der Bereitstellung und des Betriebs der Geodaten-Querschnittsdienste stellt das BKG ein hohes Maß an Verfügbarkeit, Sicherheit und Servicequalität sicher. Dabei gelten die in der Architekturrichtlinie des Bundes festgelegten Vorgaben sowie die eigenen Qualitätsstandards des BKG.

4.1 Verfügbarkeit und Betriebszeiten

Das BKG strebt an, die Geodaten-Querschnittsdienste mit einer Verfügbarkeit von mindestens 99 % pro Jahr zur Verfügung zu stellen. Dies entspricht einem maximalen Ausfall von ca. 87 Stunden pro Jahr. Die Betriebszeiten der Geodatendienste sind grundsätzlich rund um die Uhr gewährleistet, wobei Wartungsfenster außerhalb der regulären Arbeitszeiten festgelegt werden. Bei den Betriebszeiten handelt es sich nicht um eine „betreute“ Bereitstellung (das heißt, Personal ist zugegen und für Support o. ä. verfügbar) oder um Supportzeiten, sondern um den Zeitraum, in dem die Dienstleistung durch technische Maßnahmen verfügbar gemacht und bereitgestellt wird

Diese Verfügbarkeit steht im Einklang mit den Vorgaben zur Sicherstellung der kontinuierlichen IT-Nutzbarkeit gemäß der Architekturrichtlinie des Bundes, welche hohe Zuverlässigkeit und Performance fordern .

4.2 Wartung und Support

Das BKG gewährleistet regelmäßige Wartungsfenster zur Sicherstellung der kontinuierlichen Verfügbarkeit und Verbesserung der Geodaten-Querschnittsdienste. Diese Wartungen werden außerhalb der regulären Arbeitszeiten durchgeführt, um den Betrieb der Dienste so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

Für Supportfragen steht das BKG den Nutzern während der regulären Arbeitszeiten zur Verfügung. Es gibt etablierte Prozesse für Störungsmanagement und Eskalation, um die reibungslose Funktion der Dienste sicherzustellen .

4.3 Leistungsziele und Qualitätsstandards

Die IT-Architekturrichtlinie des Bundes fordert ein durchgängiges Qualitätsmanagement bei der Entwicklung und dem Betrieb von IT-Diensten. Dies umfasst die Einhaltung von Leistungszielen, wie Reaktionszeiten, Datenintegrität und Skalierbarkeit der Dienste .

Für die Geodaten-Querschnittsdienste bedeutet dies:

  • Leistungsziel: Maximale Antwortzeit der Dienste unter normalen Bedingungen von unter 3 Sekunden.
  • Qualitätsstandard: Nutzung von aktuellen Technologien und Sicherheitsmaßnahmen gemäß den Empfehlungen des BSI.

4.4 Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen

Sicherheits- und Datenschutzaspekte sind gemäß der Architekturrichtlinie des Bundes zentral bei der Entwicklung und dem Betrieb von IT-Diensten. Es gelten die Vorgaben zur "Security by Design" sowie die Mindeststandards des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der verarbeiteten Daten sind durch entsprechende kryptografische Verfahren und Zugriffskontrollen sicherzustellen .

Das BKG stellt sicher, dass alle sicherheitsrelevanten Vorfälle gemäß den geltenden Vorgaben gemeldet und behandelt werden. Dies umfasst regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen, Penetrationstests und die Einhaltung der DSGVO sowie des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG).

5. Monitoring und Reporting

Zur Sicherstellung einer kontinuierlich hohen Servicequalität der Geodaten-Querschnittsdienste führt das BKG regelmäßige Leistungsmessungen und Berichte durch. Diese Aktivitäten gewährleisten, dass der Betrieb der Dienste überwacht wird und bei Abweichungen schnell reagiert werden kann. Das Monitoring erfolgt im Einklang mit den Vorgaben der IT-Architekturrichtlinie des Bundes.

5.1 Leistungsmessung und -überwachung

Das BKG implementiert umfassende Mechanismen zur Überwachung der Leistungsfähigkeit der bereitgestellten Dienste. Zu den überwachten Parametern gehören:

  • Verfügbarkeit: Überprüfung der Systemverfügbarkeit, um sicherzustellen, dass die angestrebte Verfügbarkeit von 99 % eingehalten wird.
  • Zugriffszeit: Die Zugriffszeit auf die Dienste sollte unter normalen Bedingungen 3 Sekunden nicht überschreiten. 
  • Datenintegrität und -konsistenz: Regelmäßige Validierung der Daten, um sicherzustellen, dass diese korrekt sind.
  • Nutzerzahlen: Erfassung der monatlichen Nutzerzahlen, um die Auslastung der Dienste zu überwachen und Rückschlüsse auf notwendige Anpassungen der Infrastruktur zu ziehen.

Die Leistungsmessung erfolgt kontinuierlich, um eventuelle Anomalien frühzeitig zu erkennen. Dies gewährleistet die Einhaltung der in den SLAs festgelegten Standards und unterstützt die Bereitstellung zuverlässiger Dienste.

5.2 Berichtswesen und Feedbackmechanismen

Das BKG stellt die jährlichen Berichte über die Leistung der Geodaten-Querschnittsdienste auf Nachfrage bereit, der die Anforderungen des Qualitätsmanagements (QM) erfüllt. Dieser Bericht enthält eine Übersicht zur Verfügbarkeit und Nutzerzahlen der Dienste und ermöglicht eine grundlegende Analyse der Systemleistung.

Zusätzlich steht den Nutzern ein Feedbackmechanismus zur Verfügung, über den technische Probleme gemeldet und Verbesserungsvorschläge eingebracht werden können. Dieses Feedback wird gezielt genutzt, um künftige Optimierungen der Dienste effizient zu planen und umzusetzen. Eine darüber hinausgehende Berichterstattung wird nicht vorgesehen, um den organisatorischen Aufwand zu begrenzen.

5.3 Eskalationsverfahren und Problemmanagement

Das BKG hat ein klar strukturiertes Eskalationsverfahren für den Fall implementiert, dass Leistungseinbußen oder technische Störungen auftreten. Die Eskalationsstufen sind wie folgt:

  1. Initiales Problemmanagement: Bei der Erkennung von Störungen oder Verfügbarkeitseinbußen wird umgehend eine interne Problemanalyse durchgeführt.
  2. Eskalation an die Support-Ebene 2: Wenn das Problem nicht innerhalb eines bestimmten Zeitraums gelöst wird, erfolgt eine Eskalation an die nächsthöhere technische Ebene.
  3. Externe Eskalation: Falls nötig, wird externe Unterstützung von spezialisierten Dienstleistern oder Partnern hinzugezogen, um die Störung zu beheben.

Ziel des Eskalationsverfahrens ist es, den ordnungsgemäßen Betrieb der Dienste so schnell wie möglich wiederherzustellen und Ausfallzeiten zu minimieren.

6. Verantwortlichkeiten

In diesem Kapitel werden die Verantwortlichkeiten der verschiedenen Akteure im Rahmen der Bereitstellung und Nutzung der Geodaten-Querschnittsdienste beschrieben. Eine klare Abgrenzung der Rollen und Aufgaben gewährleistet den reibungslosen Betrieb und die effiziente Zusammenarbeit zwischen Betreiber, Nutzern und weiteren Beteiligten, unter Berücksichtigung der Vorgaben der Architekturrichtlinie des Bundes.

6.1 Rolle des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie (BKG) und weiterer Beteiligter

Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) fungiert als Betreiber der Geodaten-Querschnittsdienste und übernimmt wesentliche Aufgaben im Betrieb, in der Pflege und in der Weiterentwicklung der Dienste im Rahmen der IT-Dienstekonsolidierung. Im Einzelnen umfasst dies:

  • Betrieb und Bereitstellung der Dienste: Das BKG stellt den stabilen und sicheren Betrieb der Geodaten-Querschnittsdienste sicher und gewährleistet deren Verfügbarkeit gemäß den in den Service-Level-Agreements (SLAs) festgelegten Parametern. Dazu zählen unter anderem Zugriffszeiten, Antwortzeiten und die kontinuierliche Betriebsbereitschaft.
  • Wartung und Weiterentwicklung: Das BKG führt regelmäßige Wartungen durch und entwickelt die Geodaten-Querschnittsdienste weiter, um den sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden. Dabei orientiert sich das BKG an den in der Architekturrichtlinie des Bundes festgelegten Grundsätzen, insbesondere hinsichtlich Interoperabilität, Effizienz und Sicherheit.
  • Qualität und Aktualität der Daten: Das BKG sorgt dafür, dass die bereitgestellten Geodaten-Querschnittsdienste regelmäßig aktualisiert werden und eine hohe Datenqualität gewährleistet ist. Hierbei arbeitet das BKG eng mit den Dateneigentümern, wie den Bundesländern, zusammen.
  • Technischer Support: Das BKG bietet Nutzern technischen Support und stellt sicher, dass Anfragen und Störungen gemäß den definierten Prozessen in den SLAs bearbeitet werden.
  • Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen: Das BKG stellt sicher, dass die Geodaten-Querschnittsdienste den geltenden Sicherheits- und Datenschutzanforderungen entsprechen, einschließlich der Vorgaben der Architekturrichtlinie des Bundes sowie der gesetzlichen Anforderungen, wie der DSGVO und dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG).

6.2 Verpflichtungen der Nutzer

Die Nutzer der Geodaten-Querschnittsdienste, hauptsächlich IT-Verantwortliche und Fachabteilungen innerhalb der Bundesverwaltung, haben folgende Aufgaben:

  • Verantwortungsbewusste Nutzung der Dienste: Nutzer verwenden die Geodaten-Querschnittsdienste gemäß den bereitgestellten Nutzungsbedingungen und den technischen Spezifikationen. Sie achten darauf, die Dienste so einzusetzen, dass eine störungsfreie Nutzung gewährleistet bleibt.
  • Sicherheits- und Datenschutzvorgaben umsetzen: Die Nutzer stellen sicher, dass die vorgegebenen Sicherheitsrichtlinien und Datenschutzbestimmungen eingehalten werden. Dies umfasst die Verwendung sicherer Zugangsdaten und den Schutz sensibler Informationen im Einklang mit den geltenden gesetzlichen Vorschriften.
  • Meldung von Störungen: Sollte es zu Störungen oder Unregelmäßigkeiten bei der Nutzung der Dienste kommen, werden diese zeitnah an die zuständigen Supportstellen gemeldet, um eine schnelle Bearbeitung zu ermöglichen. Hierbei sind die festgelegten Meldewege und Prozesse zu beachten.
  • Teilnahme an Schulungen: Die Teilnahme an vom BKG angebotenen Schulungen und Informationsveranstaltungen wird empfohlen, um die Dienste optimal und effizient zu nutzen. Diese Angebote unterstützen die Nutzer dabei, mit den technischen Anforderungen vertraut zu bleiben und etwaige neue Funktionalitäten effektiv einzusetzen.

6.3 Zusammenarbeit mit anderen Behörden und Organisationen

Die Bereitstellung der Geodaten-Querschnittsdienste erfolgt in enger Zusammenarbeit mit weiteren Behörden und externen Partnern. Diese Kooperation spielt eine zentrale Rolle für den Erfolg der Dienstekonsolidierung Bund und gewährleistet die Erfüllung der Anforderungen der Verwaltung.

  • Koordination und Abstimmung: Das BKG koordiniert sich regelmäßig mit den Bundesbehörden und Ländern, um sicherzustellen, dass die Dienste den aktuellen Anforderungen gerecht werden. Durch gemeinsame Abstimmungsrunden und Arbeitsgruppen wird sichergestellt, dass die Bereitstellung der Dienste reibungslos erfolgt und Anpassungen an neue Anforderungen frühzeitig berücksichtigt werden können.
  • Datenbereitstellung und Austausch: Die Bereitstellung und Nutzung der Geodaten-Querschnittsdienste basiert auf einem effizienten Austausch von Daten zwischen dem BKG, den Ländern und anderen Datenanbietern. Die Aktualität und Vollständigkeit der Daten wird durch die kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Organisationen gewährleistet.
  • Einhaltung gemeinsamer Standards: Alle beteiligten Akteure arbeiten nach einheitlichen technischen Standards wie INSPIRE, OGC und ISO, um die Interoperabilität und die nahtlose Integration der Dienste in Fachanwendungen zu gewährleisten. Diese Standards erleichtern die Zusammenarbeit und fördern die Effizienz bei der Nutzung und Bereitstellung der Geodaten.
  • Externe Dienstleister: Falls erforderlich, werden externe Dienstleister für spezielle technische Aufgaben hinzugezogen, wie beispielsweise für den Betrieb von Rechenzentren oder die Durchführung von IT-Sicherheitsprüfungen. Die Zusammenarbeit mit diesen Dienstleistern erfolgt unter Einhaltung der vertraglich vereinbarten Leistungsziele und Sicherheitsstandards.

7. Änderungsmanagement

Das Änderungsmanagement beschreibt den Prozess zur Verwaltung von Änderungen an den Geodaten-Querschnittsdiensten sowie den zugehörigen Service-Level-Agreements (SLAs). Ein strukturiertes Änderungsmanagement gewährleistet, dass alle Änderungen koordiniert und kontrolliert durchgeführt werden, um den stabilen Betrieb der Dienste aufrechtzuerhalten und die Nutzer rechtzeitig über Anpassungen zu informieren.

7.1 Prozess für Änderungen an Diensten oder SLAs

Änderungen an den Geodaten-Querschnittsdiensten oder den SLAs können notwendig werden, um neue Anforderungen umzusetzen, bestehende Funktionen zu verbessern oder die Einhaltung von Sicherheits- und gesetzlichen Vorgaben zu gewährleisten. Der Prozess zur Verwaltung von Änderungen umfasst die folgenden Schritte:

  1. Initiierung der Änderung:

    • Änderungen können von Nutzern, dem Betreiber (BKG) oder anderen beteiligten Behörden vorgeschlagen werden.
    • Nutzer können Änderungsanfragen per E-Mail an dlz@bkg.bund.de senden. 
  2. Bewertung und Priorisierung:

    • Das BKG prüft eingegangene Änderungsanfragen und bewertet sie hinsichtlich technischer Machbarkeit, Auswirkungen auf die bestehenden Dienste und Dringlichkeit.
    • Änderungen werden je nach Umfang und Auswirkungen priorisiert. Kritische Änderungen, die den Betrieb oder die Sicherheit der Dienste betreffen, erhalten höchste Priorität.
  3. Genehmigung:

    • Nach der Bewertung werden Änderungen, die signifikante Auswirkungen auf die Dienste haben, durch eine interne Abstimmungsrunde des BKG freigegeben. Gegebenenfalls erfolgt die Abstimmung auch mit beteiligten Behörden.
  4. Planung und Umsetzung:

    • Genehmigte Änderungen werden geplant und terminiert. Das BKG stellt sicher, dass alle technischen Voraussetzungen und Ressourcen vorhanden sind, um die Änderung durchzuführen.
    • In dieser Phase werden die betroffenen Nutzer über den geplanten Zeitpunkt und Umfang der Änderung informiert.
  5. Testen und Freigabe:

    • Vor der finalen Implementierung werden die Änderungen in einer Testumgebung geprüft, um sicherzustellen, dass die Funktionalität der Dienste nicht beeinträchtigt wird.
    • Nach erfolgreicher Prüfung erfolgt die endgültige Freigabe und Umsetzung der Änderung.
  6. Dokumentation und Abschluss:

    • Jede Änderung wird im Ticketsystem dokumentiert, einschließlich der durchgeführten Tests und Ergebnisse. Diese Dokumentation ist für künftige Audits und Nachvollziehbarkeit verfügbar.
    • Nach Abschluss der Änderung wird das Ticket geschlossen und die Nutzer über den erfolgreichen Abschluss informiert.

7.2 Kommunikationsstrategie für Änderungen

Die Kommunikation im Änderungsmanagement spielt eine entscheidende Rolle, um die Nutzer rechtzeitig über geplante oder durchgeführte Änderungen zu informieren und die Auswirkungen auf den Betrieb der Geodaten-Querschnittsdienste zu minimieren.

  1. Vorankündigung geplanter Änderungen:

    • Geplante Änderungen an den Diensten oder den SLAs werden mindestens eine Woche vor der Umsetzung angekündigt.
    • Die Kommunikation erfolgt über E-Mail an alle betroffenen Nutzer und technische Ansprechpartner. 
  2. Information über Notfalländerungen:

    • Bei dringenden oder sicherheitskritischen Änderungen, die sofortige Maßnahmen erfordern, werden die Nutzer so schnell wie möglich informiert. Notfalländerungen werden in der Regel innerhalb von 24 Stunden angekündigt.
    • In solchen Fällen wird via E-Mail eine Information direkt an die registrierten Nutzer gesendet.
  3. Änderungsdokumentation:

    • Nach jeder erfolgreichen Änderung wird eine kurze Zusammenfassung über die vorgenommenen Anpassungen an die betroffenen Nutzer gesendet. Dies beinhaltet Details über den Umfang der Änderung und etwaige Auswirkungen auf den laufenden Betrieb.
    • Wichtige Änderungen, insbesondere solche, die das SLA betreffen, werden zusätzlich in einem Änderungsprotokoll dokumentiert, das auf der Kollaborationsplattform verfügbar ist.
  4. Feedback und Rückmeldungen:

    • Nach der Umsetzung von größeren Änderungen wird den Nutzern die Möglichkeit gegeben, Feedback oder Rückmeldungen per E-Mail zu geben. So können potenzielle Probleme schnell identifiziert und behoben werden.

8. Bereitstellungsprozess (Zugang/Nutzung der Dienste) 

Die Nutzung der Geodaten-Querschnittsdienste erfolgt unter Berücksichtigung der geltenden Nutzungsbedingungen und Lizenzvereinbarungen. Der Bereitstellungsprozess variiert je nach Art des Dienstes und den Zugangsbeschränkungen, die für unterschiedliche Nutzergruppen gelten.

8.1 Dienste ohne Zugangsbeschränkungen

Die Hintergrundkartendieste (TopPlusOpen) stehen kostenfrei zur Verfügung und können ohne Zugangsbeschränkungen genutzt werden. Für den Zugriff können die dokumentierten URLs der entsprechenden Webdienste verwendet werden.

8.2 Nutzungsbedingungen für Bundesbehörden und Zuwendungsempfänger des Bundes

Für Bundesbehörden sowie Nutzungsberechtigte im Sinne des § 4 V GeoBund werden die Geodaten kostenfrei zur Verfügung gestellt. Dies basiert auf dem Vertrag über die kontinuierliche Übermittlung von amtlichen digitalen Geobasisdaten der Länder zur Nutzung im Bundesbereich (V GeoBund). Die Daten können im Rahmen dieses Vertrags ohne zusätzliche Gebühren bezogen und genutzt werden.

Um diese Dienste zu nutzen, müssen sie über das Geodatenzentrum des BKG bezogen werden. Der Bestellvorgang kann unter www.bkg.bund.de in der Rubrik „Produkte und Services“ abgeschlossen werden.

Abbildung 3: Geodatenzentrum des BKG (Quelle: https://gdz.bkg.bund.de)

Alternativ können Bestellungen auch direkt an das Dienstleistungszentrum des Bundes für Geoinformation und Geodäsie (DLZ) oder die Zentrale Stelle Geotopographie (ZSGT) gerichtet werden. Die entsprechenden Dienste werden nach Abschluss der Lizenzvereinbarung oder der Bestellabwicklung bereitgestellt.

8.3 Nutzungsbedingungen für Dritte

Für Dritte, die nicht unter die Regelungen für Bundesbehörden fallen, erfolgt die Lizenzierung gegen Entgelt. Der Geokodierungsdienst wird unter den oben genannten Lizenzbedingungen bereitgestellt. Diese Dienste werden von der Zentralen Stelle Geotopographie (ZSGT) im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) lizenziert. Die Konditionen richten sich nach der jeweils gültigen AdV-Gebührenrichtlinie und den Produktspezifikationen.

8.4 Rückfragen und Kontakt

Bei Rückfragen zur Nutzung der Geodaten-Querschnittsdienste, insbesondere zu den Diensten TopPlus, Geokodierungsdienst und Routingdienst, können Sie sich direkt an das Dienstleistungszentrum des Bundes für Geoinformation und Geodäsie (DLZ) wenden. Die Kontaktdaten finden Sie in der Anlage.

9. Anhang

Der Anhang bietet zusätzliche Informationen und Ressourcen, die zur Nutzung und Verwaltung der Geodaten-Querschnittsdienste hilfreich sind. Er enthält eine Übersicht der verwendeten Begriffe, Kontaktinformationen für den Support und relevante Dokumentationen.

9.1 Glossar der Begrifflichkeiten

In diesem Abschnitt werden häufig verwendete Begriffe im Zusammenhang mit den Geodaten-Querschnittsdiensten und der IT-Dienstekonsolidierung erläutert:

  • API (Application Programming Interface): Eine Programmierschnittstelle, die es ermöglicht, dass Softwareanwendungen miteinander kommunizieren und Daten austauschen können. APIs bieten standardisierte Methoden zur Interaktion mit den Diensten, z.B. um Geodaten abzurufen.
  • Architekturrichtlinie des Bundes: Eine verbindliche Richtlinie, die die Rahmenbedingungen und Standards für den Aufbau und Betrieb von IT-Systemen in der Bundesverwaltung festlegt. Sie fördert insbesondere Interoperabilität, Effizienz und Sicherheit.
  • Geodaten-Querschnittsdienste: Spezialisierte IT-Dienste, die geografische Informationen und Geodaten für die Bundesverwaltung bereitstellen. Dazu gehören unter anderem Dienste wie Hintergrundkarten, Geokodierung und Routing.
  • INSPIRE: Eine EU-Richtlinie zur Schaffung einer gemeinsamen Geodateninfrastruktur, die den Zugang zu raumbezogenen Daten in Europa erleichtert.
  • OGC (Open Geospatial Consortium): Eine internationale Organisation, die Standards für den Austausch und die Nutzung von Geodaten entwickelt.
  • OSGTS (OpenSearch GeoTemporal Service): Ein OGC-Standard zur Erweiterung des OpenSearch-Spezifikation, um geographische und zeitliche Suchabfragen zu ermöglichen. OpenSearch ist eine Sammlung von einfachen Formaten, um Suchergebnisse auszutauschen.
  • Service-Level-Agreement (SLA): Eine Vereinbarung zwischen dem Dienstanbieter und den Nutzern, die die Leistung, Verfügbarkeit und den Support eines Dienstes definiert.
  • GDI-DE: Geodateninfrastruktur Deutschland, eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und Kommunen zur Bereitstellung und Nutzung von Geodaten auf allen Verwaltungsebenen.
  • WMS (Web Map Service): Ein OGC-Standard für den Abruf von georeferenzierten Kartenbildern über das Internet. Nutzer können dynamische Kartenanfragen stellen und erhalten Bilddaten zur Anzeige von Geoinformationen.
  • WMTS (Web Map Tile Service): Ein OGC-Standard für die Bereitstellung von vorgenerierten Kartenkacheln. Im Gegensatz zum WMS liefert WMTS Kacheln aus einem Cache, was die Ladezeiten für Kartenanfragen verbessert.
  • WFS (Web Feature Service): Ein OGC-Standard, der es ermöglicht, geografische Features wie Punkte, Linien oder Polygone über das Web abzurufen und abzufragen. WFS liefert die vollen geometrischen und attributiven Daten eines geografischen Objekts im Gegensatz zu einem einfachen Kartenbild.

9.2 Kontaktinformationen

Für Fragen, Supportanfragen oder Änderungswünsche im Zusammenhang mit den Geodaten-Querschnittsdiensten stehen die folgenden Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Technischer Support und Änderungsanfragen:

  • Allgemeine Anfragen und Informationen:

9.3 Dokumentations- und Ressourcenverzeichnis

In diesem Abschnitt finden Sie Verweise auf wichtige Dokumentationen und Ressourcen, die für die Nutzung der Geodaten-Querschnittsdienste relevant sind: