Im Umgang mit wasserwirtschaftlichen Fragestellungen ist ein zeitgemäßes und effizientes Arbeiten zur Bereitstellung und Pflege der Geoinformationen durch GIS-Systeme, Geo-Portale, Netzwerke sowie Fachsoftware unerlässlich. Somit gilt es eine Brücke (User Interface / API) zwischen Datenproduzenten (kommunale und öffentliche geodatenhaltende Stellen, Ingenieurbüros, Softwareunternehmen, Körperschaften, Privatpersonen) und den Datenkonsumenten zu etablieren. Zum heutigen Zeitpunkt kann positiv festhalten werden, dass diverse Geodatenquellen mit breit aufgestellten wasserwirtschaftlichen Inhalten aus den Fachdisziplinen Morphologie, Geologie, Sensorik, Meteorologie, Stadthydrologie,…. bereits zur Verfügung stehen. Handlungsbedarf bestehen jedoch im Umfeld des strukturierten Datenaustausches (Vermeidung von Insellösungen) zwischen Datenerzeugern und Nutzern (Interdisziplinäre Zusammenarbeit) sowie der organisierten Datenhaltung (WEB, Datenbanken) durch eine eindeutige Abbildung, Definition und Relation der Metadaten. Beispielsweise ist es im Sinne einer integralen Wasserwirtschaft unbedingt erforderlich, dass die für die Aufstellung eines Niederschlagsabflussmodells (NAM), Generalentwässerungsplanung (GEP), Abwasser- (ABK) und Niederschlagswasserbeseitigungskonzeptes (NBK) erforderlichen Grundlagendaten schnell und „idealisiert“, ohne zusätzlichem Aufwand zur Verfügung stehen. Es macht keinen Sinn, die Effizienz der eigenen Kreativität und Aktivität mit vermeidbaren Daten- und Systemkonvertierungen zu belasten.    

In der Arbeitsgruppe 12.3 „Schulungs- und Testplattformen“ werden die Arbeitsergebnisse der Arbeitsgruppen 12.1 „Objektkatalog Wasserwirtschaft (OK-WaWi)“ und 12.2 „GIS & GDI“ in ein DVgestütztes System überführt und in Fachanwendungen integriert. Ziel ist es, ein auf den fachlichen Inhalten der o. g. Arbeitsgruppen basierendes Websystem sowie API für Fachsoftware zu beschreiben und letztendlich zu entwickeln. Der Aufbau und die Entwicklung der WEB-Oberflächen (GUI) soll neben ergonomischer Anforderungen auch Prüfroutinen im Sinne des noch zu entwickelnden Objektkatalogs der Wasserwirtschaft (OK-WaWi) beinhalten. Themen wie Oberflächengestaltung, Design und Usability werden weitere Eckpunkte im Aufbau der Testumgebung sein. Die Erkenntnis und die Erfahrung der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die „Benutzerfreundlichkeit“ einen erheblichen Anteil und Auswirkungen auf den Anwender haben und unter Berücksichtigung definierter Regeln sich letztendlich positiv auf einen qualitativ guten und einheitlichen Datenbestand auswirken. Das zu entwickelnde System soll nicht nur als „offene Schnittstelle“ und Werkzeug zum Aufbau bzw. Umsetzung des OKWaWi  dienen, sondern auch über Motivation, Grundlagen und Inhalte des Objektkatalogs informieren.




Sprecher AG 12.3 Schulungs- und Testplattformen

Dipl.-Ing. Lars Emig
Bergisch-Rheinischer Wasserverband
Düsselberger Straße, 42781 Haan-Gruiten
E-Mail: lars.emig@brw-haan.de