Weil es immer wieder Fragen zum Mehrwert von INSPIRE gibt: Sind hier im Wiki die EU-Anwendungsfälle mit entsprechenden Links zu Seiten/Karten sichtbar? Ist dort auch angegeben, auf welche EU-Rechtsquelle sich der betreffende Inhalt stützt?

7 Kommentare

  1. Wir haben auf der Webseite der GDI-DE eine Liste mit INSPIRE Best-Practice-Beispielen. Die Kst. GDI-DE nimmt Hinweise zu weiteren Beispielen gerne entgegen (mail@gdi-de.org).  

  2. Meine Frage zielte (auch) auf die EU-Seite ab. Dazu hatte ich die EEA in der MIG am 27.4.2023 gefragt und wurde z.B. auf https://discomap.eea.europa.eu/Index/ verwiesen. Die Frage ist, ob das genutzt wird und ob die seitens DEU bereitgestellten INSPIRE-Daten sich dort wiederfinden.

    1. Zu dem Portal "DiscoMap" haben wir im Oktober 2020 eine Kurzmeldung in den GDI-DE News veröffentlicht:

      Europaweite Daten - zu finden bei der Europäischen Umweltagentur

      Die Europäische Umweltagentur (EUA) fügt im Rahmen der Umweltberichterstattung Datensätze der Mitgliedstaaten zu harmonisierten europaweiten Datensätzen zusammen. Diese werden über verschiedene Kanäle zugänglich gemacht.
      Über das Portal "DiscoMap" können Kartendienste recherchiert und über eine Kartenanwendung angezeigt werden. Über den Metadatenkatalog können über 1.400 europaweite Datensätze gefunden werden, zum Beispiel Metadaten zum Copernicus Land Monitoring Service. Die EUA stellt einen INSPIRE-konformen Suchdienst bereit, die Metadaten sind konform zur Version 2.0 des Technical Guidance Dokument zu Metadaten. Die Schnittstelle wird unter anderem von den Portalen GEOSS und Copernicus genutzt.

      Die Datenangebote der Europäischen Umweltagentur:
      SDI - geospatial data catalogue :
      https://sdi.eea.europa.eu/
      DiscoMap (Discover Map Service):
      https://discomap.eea.europa.eu/Index/

      Das Bestreben der Europäischen Kommission und der Europäischen Umweltagentur ist es, die Umweltberichterstattung auf INSPIRE-konformen Datensätzen aufzubauen (dies geschieht sukzessive mit der Fortschreibung der entsprechenden Umweltrichtlinien).  Mit der Entwicklung von Reportnet 3 wird zudem versucht, die INSPIRE-Infrastruktur zu nutzen, um Datensätze zu harvesten, die ansonsten separat berichtet werden müssten. Daher gehe ich davon aus, dass die EEA die (möglichst INSPIRE-basierten) Berichtsdaten aus DE (und der anderen Mitgliedstaaten) nutzt, um die europaweiten Datensätze zu erzeugen, die dann über DisoMap zugänglich gemacht werden. Siehe z. B. Air Quality (https://discomap.eea.europa.eu/Index/#/service/6678). 

      In dem Zusammenhang: zum Streamlining von INSPIRE und Luftqualitätsrahmenrichtlinie gab es 2014 einen sehr guten Vortrag von Ute Dauert (UBA) im AK INSPIRE (Zugriff ggf. eingeschränkt).

      1. Renate Zweer sagt:

        Hallo Daniela Witter 

        das ist interessant und mir gar nicht so präsent. Vielen Dank.

        Ich habe eine  Nachfrage: Ich bin den Links gefolgt, habe aber nicht gefunden wie ich auf DicoMap Karten ansehen kann. Können Sie bitte helfen.





          1. Renate Zweer sagt:

            Vielen Dank. 

            Wen ich nichts übersehe, kann ich nur sagen: Es kann nicht wahr sein. In der einen Anwendung suche ich, kopiere eine WMS-URL (wer weiß, was das ist) und gehe dann in eine zweite Anwendung, in die ich diese URL hinein kopiere.   

            Das ist GDI-Zentrierung pur.

            (Sie können ja nichts dafür)

    2. Hallo Herr Dr. Eckart Brauer, im Rahmen des Projektes CORDA werden aus sämtlichen INSPIRE-Daten jene ausgewählt, die die in-situ-Daten für COPERNICUS sind und die somit die qualitätsgesicherte Basis für sämtliche COPERNICUS-Produkte sind. Dies können Sie sich in der Session auf den diesjährigen INSPIRE Konferenz anschauen. Das hier ist der Link:

      The value of INSPIRE for Copernicus: https://webcast.ec.europa.eu/inspire-conference-2023-0c-23-11-29

      Das ist für mich seit Jahren das eindrucksvollste Beispiel, denn die ganzen Ausgaben für die Satelliten wäre umsonst, lägen nirgends in-situ-Daten vor, um verständliche Produkte für alle Verwaltungen zu erstellen. Außerdem wird in den Vorträgen sehr schön dargestellt, dass die Metadaten einer Qualitätskontrolle im Hinblick auf die Zielgruppe unterzogen werden. Die Metadaten werden dann erst nach der Qualitätskontrolle dem Zielpublikum zur Verfügung gestellt, damit diese schneller und effizienter ihre Arbeit erledigen können. Und diese Qualitätskontrolle findet nicht nur einmal statt, sondern die Metadaten werden konstant gemonitored. - Das ist übrigens auch ein Szenario, das die meisten nicht vor Augen haben, die Metadaten immer noch als ungeliebte Pflichtaufgabe und mit wenig Engagement in Bezug auf ihre tatsächliche Aussagekraft beibringen.

      Eine kurzes Interview hat vor Jahren dazu schon Herr Hugo de Groof gegeben. Die GDI-DE hat es bedauerlicherweise nie thematisiert: https://insitu.copernicus.eu/news/copernicus-for-compliance-assurance-interview-with-hugo-de-groof-dg-env

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      Letztlich zeigen die Vorträge der COPERNICUS-Leute, wie auch Datenräume aufgebaut werden. Zuerst schaut man sich den zur Verfügung stehenden Daten-Pool (in Form von Metadaten) an, um diesen dann über qualitätsgesicherte Metadaten zur Verfügung zu stellen. Die Qualitätssicherung der Metadaten bedeutet, dass die Metadaten vor allem auf ihre Praxistauglichkeit hin für die anvisierte Zielgruppe überprüft werden und z. B. nicht funktionierende URLs oder Hinweise auf längst umbenannte Behörden unzulässig (da unbrauchbar) sind.


      Für mich stellt sich daher die Frage "Wozu soll INSPIRE gut sein?" nicht mehr. Ein Blick auf den Bericht "European Union 8th Environment Action Programme" (https://www.eea.europa.eu/en/newsroom/news/meeting-eu-environment-policy-targets-by-2030-will-be-challenging?) zeigt ebenfalls, was die EU mit diesen Daten macht. Es wird damit abgecheckt, ob bestimmte Umweltziele bis zum Zeitpunkt xy überhaupt noch erreicht werden können oder nicht. Darum geht es doch die ganze Zeit: Ist das Klima noch zu retten? Können wir die Verschmutzung des Planeten noch in den Griff bekommen? Wird die komplette europäische Tiefebene beim nächsten Hochwasser weggespült? Wie kann man Tourismus in Bahnen lenken, die noch halbwegs verträglich mit unseren Umweltansprüchen sind? Und so viele andere Fragen mehr.

      Wer INSPIRE zu diesem Zeitpunkt noch in Frage stellt statt konstruktiv daran mitzuwirken hat die Zeichen der Zeit verkannt. Die Lage ist einfach viel zu ernst.