Versionen im Vergleich

Schlüssel

  • Diese Zeile wurde hinzugefügt.
  • Diese Zeile wurde entfernt.
  • Formatierung wurde geändert.

...

Info

Dieses Dokument beschreibt die Ziele und Grundlagen für eine gemeinsame Architektur zur fach- und ebenenübergreifenden Bereitstellung und Nutzung von Geodaten im Rahmen des E-Governments in Deutschland. 

Dokumentinformationen

Bezeichnung

Architektur der GDI-DE – Ziele und Grundlagen

Autor

Arbeitskreis Architektur

Erstellt am

02.03.2023

Bearbeitungsstand

In Bearbeitung


Vorgelegt


☐ Abgestimmt

Dokumentablage

Kollaborationsplattform GDI-DE

Beteiligte

Lukas Fingerhut (Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung Hamburg)

Manuel Fischer (Betrieb GDI-DE, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie)

Nicole Heinrich (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin)

Dieter Heß (Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg)

Tillmann Lübker (Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg)

Holger Meuel (Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen)

Katrin Pinkert (Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen)

Michael Riedel (Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein)

Burkhard Schlegel (Gst. GDI-NW, Bezirksregierung Köln)

Markus Schaffert (Hochschule Mainz)

Anja Schupp (Hessisches Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation)

Markus Seifert (Gst. GDI-Bayern, Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung)

Mark Stscherbina (Informationszentrum Bund)

René Wiesner (Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt)

Falk Würriehausen (Kst. GDI-DE, Bundesamt für Kartographie und Geodäsie)

Die Autorinnen und Autoren danken den vielen Personen und Institutionen, die am Entwicklungsprozess des Architekturkonzepts aktiv beteiligt waren.

...

Version

Datum

Änderung

Ersteller

0.1

27.03.2013

Erstfassung des Dokuments zur Abstimmung im AK Architektur und mit externen Experten

AK Architektur

0.8

14.08.2013

Kommentare aus dem informellen Review eingearbeitet (alle Kapitel)

AK Architektur

0.11

20.11.2013

Kommentare aus dem öffentlichen Review eingearbeitet (alle Kapitel)

AK Architektur

3.0.0 beta

25.11.2013

Version zur Vorlage zur 20. Sitzung LG GDI-DE erzeugt

AK Architektur

3.0.0

14.05.2014

Beschluss im LG GDI-DE

Kst. GDI-DE

3.1.0 beta

10.10.2014

Aufbereitung als Vorlage zur Beschlussfassung im LG GDI-DE

Kst. GDI-DE

3.1.0

26.11.2014

Beschluss im LG GDI-DE

Kst. GDI-DE

3.1.1

30.10.2017

Überarbeitung vor dem Hintergrund der NGIS sowie zur Vertretung von Wirtschaft

AK Architektur

3.1.2

01.10.2019

Redaktionelle Anpassungen und Hinweis zur Langzeitspeicherung

AK Architektur

4.0.0 alpha

02.03.2023

Entwurf zur Neufassung des Dokumentes

AK Architektur

4.0.0 beta

xx.xx.2023

Vorlage zur Beschlussfassung im LG GDI-DE



Inhalt


Inhalt
 

Abkürzungsverzeichnis

Abkürzung

...

Langfassung

AdV

Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland

BKG

Bundesamt für Kartographie und Geodäsie

BMU

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

CEN

European Committee for Standardization
(Europäisches Komitee für Normung)

DIN

Deutsches Institut für Normung

GDI-DE

Geodateninfrastruktur Deutschland

GeoNutzV

Verordnung zur Festlegung der Nutzungsbestimmungen für die Bereitstellung von Geodaten des Bundes

HTML

Hypertext Markup Language

HTTP

Hypertext Transfer Protocol

IETF

Internet Engineering Task Force

IMAGI

Interministerieller Ausschuss für Geoinformationswesen

INSPIRE

Infrastructure for Spatial Information in the European Community (Richtlinie 2007/2/EG)

ISA

Interoperability Solutions for European Public Administrations

ISO

International Organization for Standardization
(Internationale Organisation für Normung)

IT-PLR

IT-Planungsrat - zentrales Gremium von Bund, Ländern und Kommunen für die föderale Zusammenarbeit in der Informationstechnik

IT-Rat

Rat der IT-Beauftragten der Bundesregierung

KoSIT

Koordinierungsstelle für IT-Standards

Kst. GDI-DE

Koordinierungsstelle der Geodateninfrastruktur Deutschlands

LABO

Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz

LANA

Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung

LG

Lenkungsgremium

MIG

Maintenance and Implementation Group

NGDB

Nationale Geodatenbasis

NGIS

Nationale GeoInformations-Strategie

OASIS

Organization for the Advancement of Structured Information Standards

OGC

Open Geospatial Consortium

SAGA

Standards und Architekturen für E-Government-Anwendungen

W3C

World Wide Web Consortium

WMS

Web Map Service (Kartendienst im Internet)

XÖV

XML in der öffentlichen Verwaltung
(Sammlung von Standards)

XML

Extensible Markup Language

...

1 Einführung

Der Begriff Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) steht für das gemeinsame Vorhaben von Bund, Ländern und Kommunen, ihre Datenbestände mit Raumbezug (Geodaten) auf standardisierte und einfache Weise über das Internet bereitzustellen.
Die GDI-DE wurde 2003 von Bund und Ländern beschlossen. Seit 2004 setzen Bund und Länder auf der Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung in Kooperation mit den Kommunalen Spitzen verbänden die GDI-DE mit konkreten Maßnahmen um. Ein erster Meilenstein des gemeinsamen Aufbaus war die Verabschiedung eines gemeinsamen Architekturkonzepts GDI-DE im Jahr 2007. Das Architekturkonzept der GDI-DE wird seitdem regelmäßig weiterentwickelt und fortgeschrieben. Es beschreibt die technischen Regeln und Komponenten, die dem Betrieb der GDI-DE zugrunde liegen, sowie deren Ausbau und Weiterentwicklung.

...

1.1 Definition Geodateninfrastruktur

Eine grundlegende Definition des Begriffs „Geodateninfrastruktur" findet sich in dem 2009 erlassenen und 2012 geänderten Geodatenzugangsgesetz des Bundes (GeoZG, 2009):
„Geodateninfrastruktur ist eine Infrastruktur bestehend aus Geodaten, Metadaten und Geodatendiensten, Netzdiensten und -technologien, Vereinbarungen über gemeinsame Nutzung, über Zugang und Verwendung sowie Koordinierungs - und Überwachungsmechanismen, -prozesse und -verfahren mit dem Ziel, Geodaten verschiedener Herkunft interoperabel verfügbar zu machen."



Abbildung 1: Komponenten und Rahmenbedingungen einer Geodateninfrastruktur

Eine Geodateninfrastruktur besteht demnach im Kern aus Geodaten, Geodatendiensten, Metadaten sowie Netzen, sie wird von einer Vielzahl an Akteuren entwickelt und betrieben. Dazu bedarf es ergänzender Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit:*

  • Rechtsnormen legen die notwendigen rechtsverbindlichen Grundlagen zur Bereitstellung von Geodaten und Geodatendiensten fest;

...

  • Zugang und Nutzung der Geodaten und Geodatendienste werden durch Vereinbarungen zwischen Bereitstellern und Nutzern geregelt;

...

  • Koordinierungs- und Überwachungsmechanismen gewährleisten die Funktionsfähigkeit der Geodateninfrastruktur;

...

  • Normen, Standards und Spezifikationen definieren die Voraussetzungen für Interoperabilität von Geodaten, Metadaten und Geodatendiensten.


h2.

Anker
_Toc368316851
_Toc368316851
Anker
_Toc371684147
_Toc371684147
Anker
_Toc368316852
_Toc368316852
Anker
_Toc371684148
_Toc371684148
Anker
_Toc400619918
_Toc400619918
Zweck und Zielgruppen des Architekturkonzepts
Um ein reibungsloses Zusammenwirken der technischen Komponenten der GDI-DE zu ermöglichen, sind organisatorische und technische Rahmenvorgaben erforderlich, die zusammenfassend als Architekturkonzept der GDI-DE bezeichnet werden. Das Architekturkonzept wurde im Vorfeld der Verabschiedung und Veröffentlichung in einem breit angelegten Konsensprozess mit den Beteiligten (Stakeholdern) abgestimmt und dient den Akteuren der GDI-DE als gemeinsame Handlungs grundlage. Die Architekturdokumente der GDI-DE richten sich an Entscheider, Fach experten, Projektleiter und IT-Spezialisten aus öffentlicher Verwaltung, Wirtschaft und Wissen schaft sowie alle Interessierte, die zum Betrieb und Ausbau der GDI-DE beitragen.
Die grundlegenden Empfehlungen des Architekturkonzepts sollen auf allen Ebenen der öffentlichen Verwaltung bei der Beschaffung, Erstellung und Weiterentwicklung von Software-Systemen angewendet werden. Sie eignen sich auch zum Einsatz in Wirtschaft, Wissenschaft und anderen gesellschaftlichen Bereichen.
Das Architekturkonzept steht dabei in Bezug zur Nationalen GeoInformations-Strategie (NGIS) und ist im Besonderen an den Zielen dieser in 2015 beschlossenen Grundsatzstrategie ausgerichtet. Der IT-Planungsrat hatte im gleichen Jahr die NGIS „als wichtige Ergänzung der Nationalen E-Government-Strategie (NEGS)" angesehen und in seinen beiden Beschlüssen für die NGIS ihre „grundlegende Bedeutung für föderale IT- und E-Government-Infrastrukturen" herausgestellt und die „Umsetzung der NGIS insgesamt unterstützt". In der Folge hatten der Chef des Bundeskanzleramtes und die Chefinnen und Chefs der Staats- und Senatskanzleien der Länder „die Unterstützung der Umsetzung der NGIS" auf ihrer Besprechung in November 2015 beschlossen. In der weiteren Befassung werden bei den künftigen Aktivitäten der GDI-DE die Ziele der NGIS berücksichtigt, bspw. in der „Architektur der GDI-DE". Hier besteht fortan ein konkret definiertes Handlungsfeld zur Ausrichtung des Architekturkonzeptes auf die Ziele der NGIS.
Seit Veröffentlichung der Version 3.1.1 des Architekturkonzepts im Oktober 2017 sind zusammenfassend folgende Veränderungen eingetreten, die eine geringfügige Fortschreibung erforderten:
* Einarbeitung der Langzeitspeicherung gemäß Protokoll der 28. Sitzung des LG GDI-DE,
* Durchführungsbeschluss zur Überwachung und Berichterstattung vom 19.08.2019 und
* Änderung der Bezeichnung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).


h2.
Anker
_Toc400619919
_Toc400619919
Aufbau und Fortführung der Architektur
Zur leichteren Handhabung ist das Architekturkonzept der GDI-DE aus einzelnen Dokumenten in drei verschiedenen Kategorien (grundsätzliche Festlegungen, spezielle technische Festlegungen und Empfehlungen) aufgebaut:

Abbildung 2:  Architekturkonzept der GDI-DE – Übersicht über die Architekturdokumente
Grundsätzliche Festlegungen werden mit Beschluss des Lenkungsgremiums der Geodateninfrastruktur Deutschlands (LG GDI-DE) in folgenden Dokumenten getroffen:

...