Name des Good Practice
GeospatialAnalyzer – Webbasierte Verschneidung und Analyse von Geodaten als Grundlage für die Erstellung effizienter digitaler Verwaltungsverfahren
Status des Good Practice
GOOD PRACTICE
Kontakt
Kontakt für Rückfragen zu dem Good Practice, z.B. zur Nachnutzung des Good Practice
Name, Vorname: Hergert, Andreas
Institution: Landesamt für Geobasisinformation Sachsen (GeoSN)
Tel.: 0351 8283 4206
E-Mail: andreas.hergert@geosn.sachsen.de
Beschreibung des Good Practice
Für die Umsetzung von digitalen Verwaltungsverfahren ist es häufig erforderlich, auf verfügbare Geodatenbestände (Geofach- und Geobasisdaten) zuzugreifen, um darauf basierend fachliche Fragestellungen automatisiert und effizient beantworten zu können. Fragen, wie z.B.:
- Welche Behörde ist für einen bestimmten Ort oder ein bestimmtes Gebiet zuständig?
- In welchem Landkreis/Gemeinde/Flurstück liegt ein geografisches Objekt (z.B. ein zu beantragender Erdaufschluss)?
- Welche Natur- oder Wasserschutzgebiete werden durch eine geplante Straßentrasse oder Baumaßnahme berührt oder geschnitten?
- Welche Gelände- oder Oberflächenhöhe weist ein bestimmter Ort auf?
- Wie lautet die nächstgelegene Adresse für einen bestimmten Ort?
Die jeweiligen geographischen Informationen können über einen Webservice ermittelt und anschließend in elektronische Verfahren integriert und dort weiterverarbeitet werden.
Mithilfe der Open-Source-Software GeospatialAnalyzer wird ein entsprechender Webservice bereitgestellt, der den beschriebenen Anwendungsfall effizient unterstützt und verfügbare Geodatenbestände im Rahmen digitaler Antrags- und Fachverfahren nutzbar macht und in Wert setzt.
Der GeospatialAnalyzer wurde initial durch das Landesamt für Geobasisinformation Sachsen (GeoSN) gemeinsam mit der con terra GmbH entwickelt. Er soll zukünftig durch eine Entwicklergemeinschaft gepflegt und weiterentwickelt werden.
Schlagworte
Geodatenanalyse, Geodatenverschneidung, Software, Webservice, Analyseservice, Webschnittstelle, Open-API, Open Source, FLOSS, GPL v3, digitale Verwaltungsverfahren, OZG-Umsetzung
Nutzerkreis
Die Software richtet sich insbesondere an Behörden und Verwaltungen, die Geoinformationen und darauf basierende Services in Verwaltungsverfahren integrieren wollen, um diese effizienter und nutzerfreundlicher zu gestalten. Darüber hinaus ist auch die Verwendung im wissenschaftlichen und privatwirtschaftlichen Kontext möglich.
Architektur Komponente
Beim GeospatialAnalyzer handelt es sich um eine Server-Software, die den Aufbau eines Webservice zur Analyse und Verschneidung von Geodaten ermöglicht. Die entsprechenden Funktionalitäten werden über eine Webschnittstelle (HTTP API) zur Verfügung gestellt.
Die Integration von Geodaten erfolgt mittels der Anbindung eines geeigneten Datenbankmanagementsystems (z.B. Postgres/Postgis). Datenbank einschließlich Geodaten sind nicht Bestandteil des GeospatialAnalyzer und müssen eigenständig bereitgestellt werden.
Verweise auf verwendete Normen oder Standards
OpenAPI Specification v3
Schwerpunkte der NGIS 2.0
Wählen Sie mindestens einen der sieben Schwerpunkte der NGIS 2.0 aus, der durch Ihr Good Practice unterstützt wird.
- Vielfalt des Datenangebots der GDI-DE erhöhen
- Zugriff auf Geoinformationen verbessern
- Bereitstellung und Qualität der Geoinformationen ausbauen
- Netzwerk ausbauen
- Geokompetenz stärken
- Nutzerorientierung als ein wesentliches Prinzip verbessern
- Bedarfsorientierung ausbauen
Sonstige Verweise
https://github.com/geobakery/GeospatialAnalyzer
https://gitlab.opencode.de/OC000024389631/GeospatialAnalyzer
Vorstellung GeospatialAnalyzer
Relevanz und erwarteter Nutzen
Im Bereich der webbasierten Analyse und Verschneidung von Geodaten bieten Geodatendienste, die auf Standards wie OGC WFS, OGC WCS, OGC API Features etc. beruhen, häufig nicht alle gewünschten Funktionalitäten, um ein breites Spektrum an Abfragemöglichkeiten zu bedienen. Hierfür sind mitunter spezifische kommerzielle Produkte und Services erforderlich, bei denen Kosten (einschließlich hinsichtlich des Erwerbs und der Wartung von Lizenzen) und Nutzen mitunter in einem ungünstigen Verhältnis stehen. Der GeospatialAnalyzer löst dieses Problem, indem er ein breites, erweiterbares Funktionsspektrum bietet und dieses als frei nachnutzbare Open-Source-Software zur Verfügung stellt.
Digitale Antragsverfahren mit geringem Reifegrad haben mitunter den Nachteil, dass antragsrelevante Informationen entweder durch den Antragsteller oder anschließend durch die verwaltungsinterne Antragsbearbeitung beschafft und beigefügt werden müssen. Mit dem GeospatialAnalyzer können digitale Antragsverfahren effizienter gestaltet werden, indem in der Verwaltung vorliegende antragsrelevante (Geo-)Informationen im Rahmen der Beantragung automatisiert ermittelt und in den Antrag integriert werden.
Im Kontext von OZG-Antragsverfahren ergänzt der GeospatialAnalyzer damit die Funktionalitäten der Geodigitalisierungskomponente (GDIK) um das automatisierte Ermitteln und Integrieren von antragsrelevanten Geoinformationen.
Da es sich bei dem GeospatialAnalyzer um eine Open-Source-Software handelt, können interessierte Nutzer diese jederzeit den eigenen Bedürfnissen entsprechend weiterentwickeln bzw. sich an Weiterentwicklungen im Rahmen der Entwicklergemeinschaft beteiligen. So können bei Bedarf Aufwände geteilt und übergreifende Synergieeffekte erreicht werden.
Angestrebtes Ergebnis
Mithilfe des GeospatialAnalyzer können digitale Verwaltungsverfahren optimiert und effizienter gestaltet werden, indem verfahrensrelevante Geoinformationen automatisiert ermittelt und integriert werden.
Nachweis der Umsetzung und Unterstützung
Der Nachweis der Umsetzung erfolgte auf der Grundlage der Vorgängerversion des GeospatialAnalyzers für das Antragsverfahrens Elektronische Bohranzeige Sachsen (ELBA.SAX).
Beschränkungen
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