BEZIEHT SICH AUF TECHNICEL GUIDELINE VERSION 3.0

1. Ziel des Steckbriefs

Der Steckbrief soll geodatenhaltenden Stellen eine schnelle Entscheidungsgrundlage bezüglich der INSPIRE-Betroffenheit ermöglichen. Im Steckbrief wird das jeweilige INSPIRE-Thema grob erläutert, zu anderen INSPIRE-Themen abgegrenzt, die Objektarten beschrieben und eine Fragen- und Antwortensammlung zusammengestellt.

Der Steckbrief soll zunächst nicht dazu dienen, die Prozesse der Umsetzung zu beschreiben. Dafür sollte die Datenspezifikation, bzw. die fachlichen Leitfäden zur technischen Umsetzung, herangezogen werden.

2. Definition des Themas

In Anhang III der INSPIRE-Richtline ist dieses Thema wie folgt definiert:„Beschreibung von Boden und Unterboden anhand von Tiefe, Textur, Bodengefüge und Gehalt an Teilchen sowie organischem Material, Steinigkeit, Erosion, gegebenenfalls durchschnittliches Gefälle und erwartete Wasserspeicherkapazität.“Diese Definition ist wegen ihrer ausschließlichen Bezugnahme auf Einzelparameter sowie auf Bodenerosion als einem nicht allein vom Boden bestimmter Prozess interpretationsbe-dürftig. Die Bodendatenspezifikationen sind deutlich weiter gefasst, um dem übergeordneten Ziel der INSPIRE-Richtlinie, interoperable Daten zum Boden bereitzustellen, gerecht werden zu können, insbesondere dass nicht nur Daten zur Erosion als Ergebnis, sondern auch Eigenschaften-Parameter zur Ableitung unterschiedlicher Erosionskennwerte berücksichtigt wurden. Aus der ausdrücklichen Nennung auch des Unterbodens lässt sich schließen, dass auch tiefere Profilteile berücksichtigt werden sollen.

3. Abgrenzung zu anderen INSPIRE-Themen

Das Thema Boden umfasst die Bodeneigenschaften im engeren Sinne und die Bodenverbreitung. Im Prinzip lassen sich Bodenkörper auch aus geologischer Sicht nach den Datenspezifikationen Geologie beschreiben. Insbesondere die Metainformationen zu Lokalität und Untersuchungsprogramm der Bodendauerbeobachtung fallen unter die Kst. GDI-DE Seite 4 von 11 Datenspezifikationen Umweltmonitoring-Einrichtungen; dort könnten prinzipiell auch deren Ergebnisse abgelegt werden, die Bodendatenspezifikationen erscheinen dafür aber geeigneter.

4. Inhalt des Themas

4.1 Zusammenfassung Datenmodell

Aufgrund  der  Heterogenität  der  in  Europa  digital  vorgehaltenen  Bodendaten,  die  auf  unter-schiedliche  bodenkundliche  Schulen,  Untersuchungsumfänge  etc.  zurückgeht,  wurde  das  Bodendatenmodell  möglichst  flexibel  angelegt.  Um  bodenkundlichen  Fachwissenschaftlern das  Verstehen  des  Datenmodells  zu  erleichtern,  wurden  Objektarten  verwendet,  die  dem  bodenkundlichen Denken vertraut sind. Diese lassen sich mit – falls in den entsprechenden Namenslisten  noch  nicht  vorhanden  –  frei  zu  benennenden  Parametern  beschreiben.  Das  Modell ist so angelegt, dass neben Messwerten auch geschätzte Werte transportiert werden können;  handelt  es  sich  dabei  um  semi-quantitative  Werte,  können  deren  Wertespannen  direkt  in  der  Datendatei  kodiert  werden.  Allein  Schlüssellisten  mit  rein  qualitativen  Werten  müssen als solche bereitgestellt werden.

4.2 Objektarten

Es   gibt   zwei   Datenmodelle,   eines   für   Vektordaten   und   eines   für   Rasterdaten.   Das   Vektordaten-Modell   lässt   grob   gesagt   drei   verschiedene   Objekte   beschreiben,   das   Bodenprofil    sowie    die    Legendeneinheit    einer    klassischen    Bodenkarte    und    die    Legendeneinheit der Ableitungs- oder bodenkundlichen Themenkarte.

4.2.1  Bodenverbreitung (digitale Bodenkarte)

Abbildung 1 zeigt die in den INSPIRE-Datenspezifikationen verwendeten Begrifflichkeiten im Vergleich mit der analogen Bodenkarte. Zentrales Objekt ist der SoilBody (Bodenkörper), der einen  (ggf.  aus  mehreren  Teilen  bestehenden)  Ausschnitt  aus  der  realen  Bodendecke  darstellt.   In   der   analogen   Bodenkarte  handelt  es  sich  um    die    Legendeneinheit, und      die      Größe      der      zugehörigen    Polygone    ist    vom     Darstellungsmaßstab abhängig.        Die        Maß-stabsabhängigkeit    trifft    in    der  Form  der  angestrebten  räumlichen  Auflösung  auch  für jeden digitalen Datensatz und damit die Bodenkörper zu. Wie eine Legendeneinheit einen benennenden  oder  erläuternden  Text  haben  kann,  hat  der  Bodenkörper  ein  SoilBodyLabel.Ist   die   Legendeneinheit   mit   ein   oder   mehreren   Bodenprofilen   hintersetzt,   sind   dies   DerivedSoilProfiles (abgeleitete Bodenprofile, s. 4.2.2).

4.2.2 Bodenprofil

Das Bodenprofil wird als etwas Abstraktes angesehen – als Abfolge von Bodenhorizonten (SoilHorizon) oder Schichten (SoilLayer). Weil sich das Profil aus ihnen zusammensetzt und weil sie ähnliche Eigenschaften haben (z. B. Tiefenangaben), werden sie im Modell zu ProfileElements zusammengefasst.

Wurde das Bodenprofil im Gelände aufgenommen, ist es ein ObservedSoilProfile und kann geographisch verortet werden. Der Ort des Bodenprofils ist im Datenmodell der SoilPlot (Bodenplot oder kurz Plot). In der Regel wird auch der Standort des Bodenprofils beschrieben, die Fläche um den Plot herum, der SoilSite (Bodenstandort oder kurz Standort). Der SoilSite ist also nicht das geographische Objekt der ganzen Karte oder eines Untersuchugsgebiets. Ein SoilSite kann dennoch mehrere Plots beherbergen, z. B. bei einer Monitoringfläche, in der in gewissem zeitlichem Abstand wiederholt ein Bodenprofil beschrieben wird.

Der SoilHorizon entspricht dem morphogenetischen Horizont, d. h. er ist durch eine Pedogenese entstanden, und kann ein Horizontsymbol (HorizonNotation) tragen. Dies kann das Horizontsymbol nach FAO (2006, Guidelines for Soil Description) sein (FAOHorizonNotation) sein, das deutsche Horizontsymbol kann als OtherHorizonNotation verwendet werden.

Die SoilLayer kann ganz unterschiedlich verwendet werden:

1. als geogene Schicht;

2. als Zusammenfassung morphogenetischer Horizonte (u. a. „Topsoil“ [Oberboden], „Subsoil“ [Unterboden]);

3. als Tiefenstufe.

Der Typ einer Schicht wird im Parameter SoilLayerType angegeben. Schichten müssen nicht jeweils paarweise eine gemeinsame Grenze (Grenztiefe) haben und sie können sich auch überlappen. Als geogene Schicht können der Entstehungsprozess und die Entstehungsumwelt mit Werten aus den Schlüssellisten EventProcessValue und EventEnvironmentValue der Datenspezifikationen Geologie benannt werden, die Lithologie einer Schicht mit Wertden der Schlüsselliste LithologyValue.

Bodenprofile können außer im Gelände auch als Idealprofil oder typisches Profil unabhängig von einem im Gelände aufgenommenen Profil beschrieben werden, oder ihre Werte sind abgeleitet von ein oder mehreren im Gelände beschriebenen Profilen. Dies sind im Daztenmodell die DerivedSoilProfiles. Sie haben keine Punktverortung, alle übrigen für die ObservedSoilProfiles gemachten Aussagen treffen ansonsten aber auch auf das DerivedSoilProfile zu. DerivedSoilProfiles können zur Hintersetzung eines SoilBody verwendet werden.


4.2.3 Auswertungskarte

Neben der klassischen Bodenkarte gibt es Karten, die bestimmte Eigenschaften des Bodens zeigen. Sie können direkt aus der Bodenkarte abgeleitet sein, aber auch unabhängig davon entstanden sein, auch unter Hinzuziehung weiterer Daten (z. B. Landnutzung, Klima, usw.). Für solche Datensätze wurde im Datenmodell das SoilDerivedObject geschaffen. Eine Klärung der Begriffe anhand der vergleichbaren Objekte einer analogen thematischen Karte gibt Abbildung 2. Ein SoilDerivedObject stellt einen (ggf. aus mehreren Teilen zusammengesetzten) Ausschnitt aus der Erdoberfläche dar, der mithilfe eines Wertes (Result der SoilDerivedObjectObservation) oder mithilfe eines Parameterwertes beschrieben wird (zu Parametern siehe 4.2.4). Der Tiefenbezug des SoilDerivedObjects wird in den Metadaten des Datensatzes abgelegt (z. B. im Namen des Datensatzes oder in seiner Beschreibung). Stammen die Geometrien (Polygone) von einem SoilBody, kann diese Beziehung explizit hergestellt werden über die Eigenschaft DerivedFrom des SoilDerivedObjects. Ebenso kann das SoilDerivedObject mit einem beob-achteten Bodenprofil in Verbindung gebracht werden. Schließlich kann auch ein SoilDerivedObject aus einem weiteren SoilDerivedObject abgeleitet sein; diese Verbindung kann über die BasedOn-Eigenschaft hergestellt werden.

Das SoilDerivedObject kann nur eine Beobachtung (Observation) beinhalten, d.h. einen Wert zu einem Parameter, und der Typ des Wertes ist beschränkt auf Zahl, Zeichenfolge oder einen (Zahlen-)Bereich (RangeType, mit einer Ober- und einer Untergrenze). Aus OM ergibt sich aber, dass zu jeder Beobachtung mehrere darauf bezogene Beobachtungen („relatedObservations“) eingefügt werden können, so dass zusätzliche oder erläuternde Informationen dennoch untergebracht werden können. Die Einschränkung, dass Parameternamen nur aus der Schlüsselliste SoilDerivedObjectParameterNameValue stammen dürfen, bezieht sich nur auf die ursprüngliche Beobachtung. D.h. bei der Benennung der relatedObservation-Parameter ist man frei; auch gilt für die relatedObservation die Beschränkung des Ergebnistyps nicht. (Es wird empfohlen, Diese Namen sollte man dann in den Metadaten des Gesamtdatensatzes beschreiben.)

4.2.4 Parameter

Parameter sind die Attribute, mit denen die einzelnen Objekte beschrieben werden. Ein solcher Attribut-Parameter ist zum Beispiel der Gehalt an organischem Kohlenstoff. Er kann Attribut eines Bodenhorizonts, einer Schicht oder eines SoilDerivedObjects sein.

Im Datenmodell sind nur wenige Parameter explizit aufgeführt:

1. Tiefenangaben zu Schichten und Horizonten

2. Korngrößenverteilung des Feinbodens Hierfür gibt es den Parameter particleSizeFraction des ProfileElements (d. h. Bodenhorizonte und Schichten). Er hat einen eigenen Datentyp, der die Größengrenzen der jeweiligen Korngrößenfraktion und ihren Prozentanteil am Feinboden enthält.

3. Horizontsymbol nach FAO (2006) und Bodenname nach IUSS WG WRB (2006), d. h. nach der internationalen Bodenklassifikation World Reference Base for Soil Resources (WRB).

4. Horizontsymbol und Bodenname nach einer anderen Klassifikation als FAO bzw. WRB (OtherHorizonNotation bzw. OtherSoilClassification). Die Klassifikation ist jeweils in einem eigenen Unterfeld des Parameters explizit zu benennen.

5. In Anhang C der Datenspezifikationen Boden sind einige Parameter bereits benannt, z. B. bestimmte, zentrale Bodeneigenschaften (organische Bodensubstanz) oder für Gehalte an bestimmten Schwermetallen und organischen Schadstoffen bzw. Schadstoffgruppen (soweit sie in einer europäischen Richtlinie oder Verordnung explizit genannt sind, z. B.:

• Richtlinie (86/278/EWG) „Klärschlammrichtlinie“

• Richtlinie (91/676/EWG) „Nitratrichtlinie“

• Richtlinie (99/31/EG) „Deponierichtlinie“

• Richtlinie (2000/60/EG) „Wasserrahmenrichtlinie“

• Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 „Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik

• Verordnung (EG) Nr. 850/2004 „POP – persistente organische Schadstoffe“

• Richtlinie (2009/28/EG) „Erneuerbare-Energien-Richtlinie“.

Im Bereich Boden gibt es vier mit Attribut-Parameter beschreibbare Objekttypen (Objects, feature types): Bodenprofil, Bodenstandort, Profilelement und das SoilDerivedObject. Für jeden Objekttyp gibt es eine Schlüsselliste, die die Namen dieser Parameter enthält (SoilProfileParameterNameValue, SoilSiteParameterNameValue, ProfileElementParameter-NameValue und SoilDerivedObjectParameterNameValue). Jede dieser Listen ist von den Datenanbietern erweiterbar. Dies soll mit sog. Registries geschehen, das sind – sehr vereinfacht gesagt – im Internet verfügbare, strukturierte Listen von Werten. Wie diese Registries technisch im Detail umzusetzen sind, ist noch offen. So lange hierzu keine Entscheidungen gefallen sind, sind die Datenspezifikationen Boden nicht umsetzbar. Die INSPIRE Maintenance und Implementation Group führt diesen Punkt unter den mit hoher Priorität zu klärenden Fragen.



5. Potentielle Daten, die zum Thema gehören

Mehrdeutigkeit

Die Möglichkeiten, die das Anwendungsschema bietet, führen zu einer gewissen Mehrdeutigkeit: es gibt mehrere Möglichkeiten, ein und dieselbe Information bereitzustellen. Dies wird besonders offensichtlich bei den Auswertungsthemen der klassischen Bodenkarte. Als Bei-spiel soll hier die Bodenart des Oberbodens als Vektordatensatz dienen. Liegt eine Boden-karte mit Profilbeschreibungen für jede Legendeneinheit vor, kann der Datensatz „Bodenart des Oberbodens“ aus den Polygonen der Bodenkarte (SoilBodies) bestehen, und für jede Legendeneinheit wird ein beschreibendes Profil (DerivedSoilProfile) angelegt, dass nur einen Horizont (oder eine Schicht) mit Obergrenze 0 cm (bzw. Tiefe direkt unter der Humus-auflage) hat, in der nur ein Parameter existiert (Bodenart) und mit Werten gefüllt ist. Die zweite Möglichkeit ist, SoilDerivedObjects mit den Geometrien der Bodenkarte anzulegen und den Wert für den Feinboden als soilDerivedObjectObservation anzugeben. Welcher Tiefenbereich als Oberboden angesehen wird, ist bei der ersten Möglichkeit mindestens im-plizit gegeben durch die Tiefenangaben des Horizonts oder der Schicht im Derived-SoilProfile. Beim SoilDerivedObject kann die Tiefe in den Metadaten des Gesamtda-tensatzes vermerkt sein oder als relatedObservation zu den einzelnen Werten in der soilDe-rivedObjectObservation kodiert werden.

Das gleiche Beispiel mit Rasterdaten ist bezüglich des Tiefenbereichs ebenso auf zwei Weisen formal richtig umzusetzen: Der Tiefenbezug kann in den Metadaten zur SoilTheme-Coverage abgelegt werden (wenn er einheitlich über den gesamten Datensatz ist) oder kann als zweiter Rasterdatensatz als SoilThemeDescriptiveCoverage der SoilThemeCoverage an die Seite gestellt werden.

In der Ad-hoc-AG Boden des Bund-Länder-Ausschusses Bodenforschung (BLA-GEO) wird daran gearbeitet, das Vorgehen für bestimmte Parameter zu koordinieren, so dass von den Staatlichen Geologischen Diensten Daten zu einem bestimmten Parameter auf dieselbe Weise bereitgestellt werden. Rechtlich gesehen stellt aber jede durch das Anwendungs-schema eröffnete Möglichkeit eine INSPIRE-konforme Datenbereitstellung dar.

6. Daten, die nicht zum Thema gehören

Grundsätzlich alle Daten mit fachlichem Bezug zum Boden, die einem bestimmten Ort oder Raum im Gradnetz der Erde zugeordnet werden können. Dies betrifft in gleicher Weise Daten der bodenkundlichen Landesaufnahme, insbesondere soweit sie in der Definition des Themas in der INSPIRE-Richtlinie genannt sind, ferner Auswertungs- und thematische Karten zum Boden nach Maßgabe der Durchführungsbestimmungen (Verordnung EU Nr. 1253/2013) aufgeführt im Anhang III Boden und deren zukünftige Fortschreibung.
Das Umsetzen der INSPIRE-Richtlinie in den Bodenschutzverwaltungen und bei den staatlichen geologischen Diensten bedarf der Erstellung von Handlungsanleitungen und eines koordinierten Vorgehens in der weiteren Ausgestaltung. Die Ad-hoc-AG Boden des Bund-Länder-Ausschusses Bodenforschung (BLA-GEO) koordiniert das Vorgehen für den Bereich der bodenkundlichen Landesaufnahme. Für den Bereich der Bodenschutzverwal-tungen der Länder richtet die Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Boden (LABO) eine Redak-tionsgruppe ein, die den Auftrag hat die nationale Umsetzung der Richtlinie zu konkreti-sieren. Dies erfolgt unter Beteiligung sämtlicher Ausschüsse (BOVA, ALA und BORA) der LABO. LABO und BLA-GEO vereinbaren den gegenseitigen Informationsaustausch und wo erforderlich eine gemeinsame Abstimmung der Umsetzung und Inhalte.
Am 12 und 13. November 2013 fand in Frankfurt a. Main ein erster Workshop der LABO un-ter Beteiligung von BGR und UBA zu der Konkretisierung der INSPIRE-Anforderungen statt. Die Vorträge und Ergebnisse stehen zum Download zur Verfügung:
www.labo-deutschland.de/Veroeffentlichungen.html.
Zum Thema Boden wurden 2013 folgende Daten gemeldet:
http://www.gdi-de.org/monitoring2013/DE_gdi-de.html#topic_Theme_AnnexIII_soil

4 Kommentare

  1. Warum ist das Bodenprofil selbst kein geographisches Objekt, sondern hat mit dem Bodenplot ein eigenes geographisches Objekt zu seiner Verortung?

    1. Das Bodenprofil ist als Abstraktion von der Wirklichkeit modelliert worden, weil es in gewisser Hinsicht nur eine Sicht auf den an einem Ort vorzufindenden Boden darstellt. Eine Bodenuntersuchung mit anderer Zielsetzung oder unter Zuhilfenahme einer anderen Aufnahmeanleitung kann denselben Boden ganz anders beschreiben. Ein anderer Fall ist eine Bodendauerbeobachtungsfläche, auf der nach einer gewissen Zeitspanne vielleicht eine neue Bodenuntersuchung stattfindet, bei der der Boden erneut beschrieben wird; auch wenn dies an einem etwas anderen Ort geschieht, wird man dann beide erhobenen Bodenprofile miteinander vergleichen wollen, als kämen sie exakt vom selben Ort.

      Frage: Wofür wurde der RangeType eingeführt?

      Antwort: Viele Attribute für Böden und ihre Horizonte werden geschätzt; handelt es sich um semiquantitative Parameter, d.h. kodiert die einzelne Klasse einen Wertebereich, sind in den Ländern der EU oft unterschiedliche Klassengrenzen verwendet worden. Der Name der Klasse ist für Datenauswertungen i.d.R. weniger interessant als die Wertespanne selbst. Mit ihr kann jeder Datennutzer selbst entscheiden, wie er mit diesen unterschiedlichen Grenzen umgehen möchte. Auch wechseln die Ausprägungen bestimmter Parameter sehr kleinräumig, so dass es sinnvoll sein kann, Ober- und Untergrenzen anzugeben, statt eines einzelnen Wertes.


  2. Hat jemand einen Datensatz mit thematischen Karten ohne OM_Observation umgesetzt ?

    OM_Observation verlangt als Pflichtattribut ja Zeitangaben, welche ggf. nicht vorhanden sind.


    Allgemein gefragt: gibt es Konkreteres zu den Abbildungen aus Bodenübersichtskarten sowie thematischen Karten ?