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Geodateninfrastruktur Schleswig-Holstein (GDI-SH)

Bei 80 Prozent der Entscheidungen oder Planungen im öffentlichen und privaten Bereich bilden Daten mit einem räumlichen Bezug (Geoinformationen) die Grundlage. Sie sind von Bedeutung bei der Verkehrsbewältigung im Navigationssystem des PKW, die Landwirtschaft nutzt die räumlichen Informationen zur Optimierung der Bewirtschaftung von Ackerflächen ("Precision Farming") und sogar zur Kriminalitätsbekämpfung werden Geoinformationen mittels einer geographischen Analyse von Straftaten hinzugezogen (KLAS, Kieler Lage und Analyse System, Crimemapping).

An Hand dieser Beispiele ist zu erkennen, dass raumbezogene Daten in vielen Disziplinen bereits heute eingesetzt werden. Andere Bereiche aus Wirtschaft und Verwaltung sind derzeitig im Begriff, den großen Nutzen von Geoinformationen für sich zu entdecken. Die Herstellung, Verarbeitung und Nutzung von raumbezogenen Daten ist ein wachsender Wirtschaftszweig, den es durch eine Geodateninfrastruktur (GDI) zu unterstützen gilt.

Eine GDI soll das Angebot an Geoinformationen strukturieren, koordinieren und benutzerfreundlich bereitstellen.

Die GDI-SH ist der föderale Beitrag zu der nationalen Entwicklung (GDI-DE), die sich wiederum in die europäische GDI eingliedert. In der Europäischen Union (EU) wird die Europäische Geodateninfrastruktur ("European Spatial Data Infrastructure" ESDI) in verschiedenen Projekten und Initiativen - auch unter Beteiligung von Deutschland - entwickelt. Zentrales Projekt hierbei ist "INSPIRE" (Infrastructure for Spatial Information in Europe), das im Jahr 2002 von der Generaldirektion "Umwelt" und dem statistischen Amt "Eurostat" ins Leben gerufen wurde. 


Die GDI-SH: Wir ziehen an einem Strang
Bild: Rosel Eckstein / pixelio.de

Auf der Ebene des Bundes wurde am 27.11.2003 durch den Beschluss des Chefs des Bundeskanzleramtes und den Chefs der Staats- und Senatskanzleien der Länder die GDI-DE eingerichtet. In Schleswig-Holstein ist ein Kabinettsbeschluss vom 22.01.2002 die Grundlage für die Einführung eines ressortübergreifenden Geodatenmanagements und damit der Beginn des Aufbaus einer Geodateninfrastruktur mit den folgenden Zielsetzungen:

Die GDI-SH hat die Aufgabe, der Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung ebenso wie den Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu den Geodaten zu ermöglichen und zu erleichtern. An der Spitze des Geodatenmanagements steht unter Federführung des Innenministeriums der "Arbeitskreis Geodaten". Dieser mit Vertretern des kommunalen Sektors und der Landesverwaltung und der Wissenschaft besetzt und hat die Aufgabe, Standards der Geodatenverarbeitung zu entwickeln und eine GDI in Schleswig-Holstein aufzubauen. Einen weiteren Baustein bildet die im Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein eingerichtete "Leitstelle Geodaten". Sie nimmt die Funktionen einer "Infostelle" (Einrichtung des Metainformationssystems "SH-MIS") und einer "Servicestelle" (zentrale Stelle zur Abgabe von Geobasisdaten) wahr. Auf kommunaler Ebene sind für die Gebiete der Kreise und kreisfreien Städte ebenso "Kopfstellen" eingerichtet wie in den Ressorts der Landesverwaltung, um von dort aus die weitere Verteilung der Geobasisdaten vorzunehmen und ein Management der jeweiligen Geofachdaten aufzusetzen.

Die ersten landesweiten Bausteine einer GDI-SH bilden die Projekte "Geoserver" und "Digitaler Atlas". Sie werden sowohl in Kooperation mit der Freien und Hansestadt Hamburg als auch in Abstimmung mit den in Aufbau befindlichen Geoportalen der Metropolregion Hamburg und des Kreises Segeberg entwickelt.

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