Blog-Eintrag vom März, 2022

Bereits seit ein paar Jahren ist Eurostat damit beschäftigt, pan-europäische Datensätze auf der Basis der INSPIRE-Infrastruktur zu bilden. Im Fokus stehen dabei die Themen Adressen, Geografische Bezeichnungen, Gebäude, Katasterparzellen, Verwaltungseinheiten, Orthofotografie und Versorgungswirtschaft und staatliche Dienste. Die Datensätze werden in der GISCO-Referenzdatenbank zur Verfügung gestellt, wie z. B. der Datensatz zur Gesundheitsversorgung, der die Standorte der wichtigsten Gesundheitsdienste in Europa beinhaltet (Thema Versorgungswirtschaft und staatliche Dienste).

Zum Thema Adressen ist Eurostat dabei eine europaweite Adressdatenbank auf Basis amtlicher Daten der Mitgliedstaaten aufzubauen. Die Datenbank soll u. a. den Dienststellen der Europäischen Kommission die Geokodierung von Adressen erleichtern, z. B. im Rahmen des ERASMUS-Studentenaustauschprogramms, Registrierung von Organisationen im Rahmen der Forschungsprogramme, Dokumentenmanagementsysteme, Unternehmensregister, etc.

Hierfür sammelt Eurostat die öffentlich zugänglichen Daten bei den nationalen geodatenhaltenden Stellen ein und überführt diese, wenn notwendig, in Absprache mit den geodatenhaltenden Stellen in das INSPIRE-Datenmodell für Adressen. Bisher konnte eine Flächendeckung von 75% der EU-Staaten erzielt werden (siehe auch Abbildung rechts).

Die Qualität der Daten variiert von geodatenhaltender Stelle zu geodatenhaltender Stelle. Die Daten werden im "as-is"-Format oder im INSPIRE-Format bereitgestellt, die Aktualisierungshäufigkeit reicht von täglich bis zu mehreren Jahren.

Der aktuelle Stand der Adressdatenbank ist über die GISCO Address API zugänglich. Die API erlaubt derzeit den Zugriff auf die Adressdatenbank für Geokodierung, Reverse Geokodierung und eine strukturierte Suche.

Referenzen



Die Version 2022.1 des INSPIRE Reference Validator wurde am  veröffentlicht.

Die neue Version umfasst neben diversen Bugfixes einen neuen Test zur Prüfung der Konformität von Metadaten für InVeKoS-Datensätze. Den Anbietern von Daten des Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystems (InVeKoS) und den Zahlstellen, die im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) tätig sind, steht damit ein gemeinsames Instrument zur Verfügung, um die Konformität der Metadaten gegenüber den Anforderungen von INSPIRE und den InVeKoS-spezifischen Anforderungen zu prüfen. Die InVeKoS-spezifischen Anforderungen sind im Technical Guidance Dokument für die gemeinsame Nutzung von InVeKoS-Geodaten, Teil 1 - Datenermittlung definiert. Diese Anforderungen müssen zusätzlich zu den allgemeinen Metadatenanforderungen erfüllt werden, die im Technical Guidance Dokument für INSPIRE-Metadaten beschrieben sind.

Das zugehörige ATS-Dokument, in welchem die einzelnen Testschritte beschrieben sind, kann hier abgerufen werden.

Die Konformität der Metadaten ist entscheidend für die Auffindbarkeit von InVeKoS-Datensätzen über die INSPIRE-Infrastruktur, da die Tests die Regeln für die Bereitstellung interoperabler InVeKoS-Metadaten überprüfen. Für die Europäische Kommission ist dies die erste Stufe für die Umsetzung des zukünftigen Gemeinsamen Europäischen Agrar-Datenraums (CEADS).

Nähere Informationen zum Update finden sich auf Github. Das Update wird voraussichtlich Anfang April in der GDI-DE Testsuite verfügbar sein. Eine Übersicht über die aktuell in der GDI-DE Testsuite nachgenutzten Conformance Classes aus dem INSPIRE Reference Validator finden Sie im GDI-DE Redmine.

Feedback zur neuen Version kann über den Validator Helpdesk in Github eingebracht werden.