Grundlage für diese Seite ist das Dokument "Erläuterungen zum Themenbereich "Hydrogeologie" der INSPIRE Datenspezifikation Geologie, Version 1.0, Stand : 07.08.2014, Herausgeber: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

BEZIEHT SICH AUF TECHNICHAL GUIDELINE VERSION 3.0

1. Ziel des Steckbriefs

Der Steckbrief soll geodatenhaltenden Stellen eine schnelle Entscheidungsgrundlage bezüglich der INSPIRE-Betroffenheit ermöglichen. Im Steckbrief wird das jeweilige INSPIRE-Thema grob erläutert, zu anderen INSPIRE-Themen abgegrenzt, die Objektarten beschrieben und eine Fragen- und Antwortensammlung zusammengestellt.

Der Steckbrief soll zunächst nicht dazu dienen, die Prozesse der Umsetzung zu beschreiben. Dafür sollte die Datenspezifikation, bzw. die fachlichen Leitfäden zur technischen Umsetzung, herangezogen werden.

2. Definition des Themas

Die Geologie wird im Kontext der INSPIRE-Direktive als wichtiges Referenzthema angesehen, weil sie grundlegende Informationen für die Annex III Themen Mineral Resources, Natural Risk Zones, Soil and Energy Resources liefert.

Die INSPIRE Datenspezifikation Geologie basiert auf den Arbeiten der EU INSPIRE TWG (Thematic Working Group) Geology. Die harmonisierte Datenspezifikation für die Geologie umfasst die Themenbereiche Geologie (inklusive Bohrlochinformationen), Hydrogeologie und Geophysik.

3. Abgrenzung zu anderen INSPIRE-Themen

Keine Angaben

4. Inhalt des Themas

4.1 Überblick Hydrogeologie

Die harmonisierte Datenspezifikation für die Geologie umfasst neben den Themenbereichen Geologie (inklusive Bohrlochinformationen) und Geophysik auch die Hydrogeologie.

Die Hydrogeologie beschreibt das Auftreten, die Strömung und das Verhalten von Wasser und den darin gelösten Stoffen im Untergrund. Auf der einen Seite sind die hydrologischen Prozesse die Ursache für die Grundwasserströmung und den Transport der darin gelösten Stoffe, während auf der anderen Seite die physikalischen Eigenschaften und die Zusammensetzung des geologischen Materials die Umgebungsbedingungen für das Grundwassersystem bilden. Das INSPIRE-Grundwassermodell beschreibt deshalb zwei grundlegende Dinge: zum einen das Gesteinssystem inklusive der Grundwasserleiter (Aquifere) und zum anderen das Grundwassersystem zusammen mit hydrogeologischen Objekten wie z.B. Brunnen zur Förderung von Grundwasser.

4.2 Zusammenfassung Datenmodell

Die Datenspezifikation besteht aus einer narrativen Beschreibung („natural language“) und einer Darstellung in Form von UML-Diagrammen („conceptual schema language“, siehe als Beispiel Abb. 1), um auf einen Blick die Hauptelemente und ihre Beziehungen untereinander zu erkennen.

Im Gegensatz zu den Themenbereichen Geologie und Geophysik, für die sowohl ein Kernals auch ein Erweiterungsmodell entwickelt wurden, existiert für den Bereich Hydrogeologie nur ein Kernmodell.

Kernmodell-Inhalte sind:

    • das (zeitlich konstante) Gesteinssystem – in der englischen Datenspezifikation als rock system oder aquifer system bezeichnet – beinhaltend Hydrogeologische Einheiten (hydrogeological unit), die als Grundwasserleiter (aquifer), Grundwassergeringleiter (aquitard) und Grundwasserstauer (aquiclude) klassifiziert werden,
    • das Grundwassersystem mit den (zeitlich variablen) Grundwasserkörpern,
    • Hydrogeologische Objekte, natürlichen oder künstlichen Ursprungs wie Quellen und Brunnen.

Das Modell besteht aus den Objektarten für das Gesteinssystem und das Grundwassersystem mitsamt den Beziehungen zwischen den Systemen sowie zu den Hydrogeologischen Objekten und den Grundwasserkörpern, wie sie in der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG)1 und dem Annex III-Thema „Bewirtschaftungsgebiete, Schutzgebiete, geregelte Gebiete und Berichterstattungseinheiten“ definiert sind.

Eine Übersicht über das UML-Kernmodell Hydrogeologie ist in Abb. 1 dargestellt

Das Gesteinssystem (in Abb. 1 rot hinterlegt) und das Grundwassersystem (grün hinterlegt) sowie deren Beziehungen untereinander erzeugen das hydrogeologische System. Das Grundwassersystem wird durch den Grundwasserfluss in den Grundwasserleitern des Gesteinssystems gebildet, die infolge ihrer Porosität und Permeabilität einen Wassertransport erlauben. Das Grundwassersystem hat dadurch bestimmte chemische Charakteristika, Strömungseigenschaften und Druckverhältnisse. Hydrogeologische Objekte (Quellen, Brunnen etc., in Abb. 1 gelb hinterlegt) beeinflussen sowohl das Gesteins- als auch das Grundwassersystem.

Anmerkung: Sollen Messungen der Grundwasserqualität, der chemischen Zusammensetzung oder Zeitreihen von Grundwasserspiegeln in Brunnen abgebildet werden, so wird die Verwendung des UML-Modells WaterML 2.0 empfohlen. Solche ins Detail gehenden und von der Zeit abhängigen Angaben sind in diesem INSPIRE-Modell nicht vorgesehen.

Einige Attribute enthalten Zahlenwerte oder Wertebereiche. Dies wird über den Datentyp QuantityValue als Datencontainer abgebildet, der entweder einen Zahlenwert oder einen Wertebereich enthält. Dies wird durch die zwei zugeordneten Attribute

    • dezimaler Einzelwert („singleQuantity“) mit Maßeinheit,
    • aus einem dezimalen Wertepaar gebildeter Wertebereich („quantityInterval“) mit zugehöriger Maßeinheit erreicht, wobei jeweils das passende Attribut von QuantityValue für die geforderte Eigenschaft angegeben wird.

Eine tabellarische Übersicht über alle in den Datenspezifikationen der Annex-Themen erwähnten Objekte, Attribute, Codelisten etc. mitsamt Definitionen, (Daten)typen und der ggf. möglichen voidable-Eigenschaft  findet sich in der EU-Verordnung 1253/2013 vom 21. Oktober 2013 hinsichtlich der Interoperabilität von Geodatensätzen und -diensten (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2013:331:0001:0267:DE:PDF) .

Abb. 1: Überblick über das gesamte UML-Schema des Kernmodells Hydrogeologie mit den Komponenten Gesteinssystem (rot), Grundwassersystem (grün) und den Hydrogeologischen Objekten (gelb) zusammen mit den Verknüpfungen zu den Geologischen Objekten und den Beobachtungsobjekten (orange) aus der Wasserrahmenrichtlinie bzw. den „Bewirtschaftungsgebieten, Schutzgebieten, geregelte Gebieten und Berichterstattungseinheiten“ aus dem benachbarten Annex III-Thema.

Abb. 2 zeigt speziell den Teil des Gesteins- bzw. des Grundwasserleitersystems im UMLModell. Das Gesteinssystem hat die eine abstrakte Hauptobjektart Hydrogeologische Einheit (HydrogeologicalUnit), die ihre Eigenschaften an mehrere wichtige Unterobjektarten vererbt. Die Hydrogeologische Einheit ist ein Teil der Lithosphäre mit speziellen Parametern für das Speichervermögen und den Transport des Wassers. Sie ist eine spezialisierte Objektart der Geologischen Einheit (GeologicUnit siehe: Geologie (GE) - Steckbrief ).


Die abstrakte Objektart HydrogeologicalUnit besitzt folgende Attribute:

    • eine Beschreibung („description“) in Form von freiem Text
    • die ungefähre Tiefe („approximateDepth“) der Hydrogeologischen Einheit mit dem Datentyp QuantityValue für den Tiefenwert.
    • die ungefähre Mächtigkeit („approximateThickness“) der Hydrogeologischen Einheit mit dem Datentyp QuantityValue für die Mächtigkeit.
    • Datum und Uhrzeit, an dem diese Version des Geo-Objekts in den Geodatensatz eingefügt oder in ihm verändert wurde (Attribut „beginLifeSpanVersion") und ggf. Datum und Uhrzeit, an dem diese Version des Geo-Objekts im Geodatensatz ersetzt oder aus ihm entfernt wurde („endLifeSpanVersion").
    • Eine Assoziationsrolle zur geologischen Struktur („geologicStructure“). Der Link kann auch offen gelassen werden (voidable).

Es gibt die vier wichtigen Unterobjektarten Grundwasserleiter (Aquifer), Grundwassergeringleiter (Aquitard), Grundwasserstauer (Aquiclude) und Grundwasserleitersystem (AquiferSystem) der Objektart Hydrogeologische Einheit (HydrogeologicalUnit).

Ein Grundwasserleiter (Aquifer) ist eine wasserführende Untergrundschicht aus durchlässigem Fest- oder Lockergestein (Kies, Sand, Schluff oder Ton), aus der sich Grundwasser mithilfe eines Brunnens entnehmen lässt. Objekte der Objektart Grundwasserleiter (Aquifer) besitzen neben den von der übergeordneten Objektart der Hydrogeologischen Einheit (HydrogeologicalUnit) geerbten Eigenschaften zusätzlich folgende Attribute:

    • Art des Grundwasserleiters („aquiferType“), dessen Wert aus der Codeliste „AquiferTypeValue“ ausgewählt wird
    • Hohlraumart des Grundwasserleiters („mediaType“), dessen Wert aus der Codeliste „AquiferMediaTypeValue“ ausgewählt wird
    • Indikator, ob Grundwasser aus dem Grundwasserleiter durch Brunnen oder Entnahme genutzt wird („isExploited“) als booleschen Wert
    • Indikator, ob der Grundwasserleiter der wichtigste nutzbare Grundwasserleiter im Grundwasserleitersystem ist („isMainInSystem“) als booleschen Wert
    • ein Indexwert bzw. Werteintervall vom Typ QuantityValue zur Angabe der Gefährdung des Grundwasserleiters aufgrund der geologischen Struktur, der hydrogeologischen Bedingungen und tatsächlicher oder potenzieller Verunreinigungsquellen („vulnerabilityToPollution“)
    • ein Zahlenwert vom Typ QuantityValue für das Volumen einer inkompressiblen Flüssigkeit, das in einer bestimmten Zeit durch ein bestimmtes Volumen eines porösen Stoffes unter Beibehaltung einer bestimmten Druckdifferenz fließt („permeabilityCoefficient“)
    • das Maß für die Fähigkeit eines Grundwasserleiters zur Speicherung von Wasser („storativityCoefficient“), ausgedrückt durch einen Zahlenwert vom Typ QuantityValue
    • die Gesteinsart im Hinblick auf die löslichen Komponenten und deren hydrogeochemischen Einfluss auf das Grundwasser („hydroGeochemicalRockType“), deren Wert aus der Codeliste „HydroGeochemicalRockTypeValue“ ausgewählt wird
    • Assoziationsrolle zu den/der den Grundwasserleiter begrenzende(n) Grundwassergeringleitern („aquitard“). Der Link kann auch offen gelassen werden (voidable).
    • Assoziationsrolle zu mit dem Grundwasserleiter verbundenen Hydrogeologischen Objekten („hydrogeologicalObject“). Der Link kann auch offen gelassen werden (voidable).
    • Assoziationsrolle zum Grundwasserleitersystem, dem der Grundwasserleiter angehört („aquiferSystem“). Der Link kann auch offen gelassen werden (voidable).

Ein Grundwassergeringleiter (Aquitard) ist eine Hydrogeologische Einheit, die Grundwasser nur in sehr geringem Umfang weiterleiten kann. Objekte der Objektart Grundwassergeringleiter (Aquitard) besitzen zusätzlich folgende Attribute:

    • ein ungefährer Zahlenwert vom Typ QuantityValue für das Volumen einer inkompressiblen Flüssigkeit, das in einer bestimmten Zeit durch ein bestimmtes Volumen eines porösen Stoffes unter Beibehaltung einer bestimmten Druckdifferenz fließt („approximatePermeabilityCoefficient“)
    • ein ungefährer Zahlenwert vom Typ QuantityValue für das Maß zur Fähigkeit des Grundwassergeringleiters zur Speicherung von Wasser („approximateStorativityCoefficient“)
    • Assoziationsrolle zum bzw. zu den Grundwasserleiter(n) („aquifer“), die durch den Grundwassergeringleiter getrennt werden. Der Link kann auch offen gelassen werden (voidable).
    • Assoziationsrolle zum Grundwasserleitersystem („aquiferSystem“), das den Grundwassergeringleiter enthält. Die Assoziation kann auch offen gelassen werden (voidable).

Ein Grundwasserstauer (Aquiclude) ist ein undurchlässiger Gesteinskörper oder eine undurchlässige Sedimentschicht, der/die ein Hindernis für die Grundwasserströmung darstellt. Ein Grundwasserstauer besitzt neben den von der übergeordneten Objektart der Hydrogeologischen Einheit geerbten Eigenschaften keine zusätzlichen Attribute.

Ein Grundwasserleitersystem (AquiferSystem) ist die Gesamtheit der Grundwasserleiter und -geringleiter, die einen gemeinsamen Grundwasserkörper enthalten. Ein Grundwasserleitersystem besitzt neben den von der übergeordneten Objektart der Hydrogeologischen Einheit geerbten Eigenschaften zusätzlich folgendes Attribut:

    • Indikator („isLayered“), ob das Grundwasserleitersystem aus mehr als einer Schicht besteht, als booleschen Wert

Abb. 3 zeigt speziell den Teil des Grundwassersystems im UML-Modell. Die Hauptobjektart des Grundwassersystems ist der Grundwasserkörper (GroundwaterBody). Ein Grundwasserkörper bezeichnet ein abgegrenztes Grundwasservolumen innerhalb eines Grundwasserleiters oder Grundwasserleitersystems, das von in der Nähe befindlichen anderen Grundwasserkörpern hydraulisch getrennt ist. Die Standrohrspiegelhöhe ist eine Eigenschaft des Grundwasserkörpers und wird durch den Datentyp PiezometricState für die Beobachtungswerte charakterisiert. Ein Grundwasserkörper ist ein Geo-Objekt vom Geometrietyp GM_Surface der ISO19107 und besitzt folgende Attribute:

    • einen externen Objektidentifikator des Geo-Objekts („inspireId“)
    • eine die Grenze des Grundwasserkörper definierende Geometrie („approximateHorizontalExtend“) vom Typ GM_Surface
    • das ungefähre Ausmaß der durch menschliche Aktivität bedingten Veränderung des Grundwassers („conditionOfGroundWaterBody“), deren Wert aus der Codeliste „ConditionOfGroundwaterValue“ ausgewählt wird
    • die Mineralisation des Wassers („mineralization“) als Summe aller Konzentrationen der chemischen Bestandteile, deren Wert aus der Codeliste „WaterSalinityValue“ ausgewählt wird
    • Standrohrspiegelhöhe („piezometricState“) mit eigenen Attributen des Datentyps PiezometricState
    • Datum und Uhrzeit, an dem diese Version des Geo-Objekts in den Geodatensatz eingefügt oder in ihm verändert wurde (Attribut „beginLifeSpanVersion") und ggf. Datum und Uhrzeit, an dem diese Version des Geo-Objekts im Geodatensatz ersetzt oder aus ihm entfernt wurde („endLifeSpanVersion").
    • Eine Assoziationsrolle zum Aktiven Brunnen („activeWell“, s. Beschreibung der Hydrogeologischen Objekte). Der Link kann auch offen gelassen werden (voidable).
    • Eine Assoziationsrolle zum Grundwasserleitersystem („aquiferSystem“, s. Beschreibung der Grundwasserleiter). Der Link kann auch offen gelassen werden (voidable).
    • Eine Assoziationsrolle zum Natürlichen Hydrogeologischen Objekt („hydrogeologicalObjectNatural“, s. Beschreibung der Hydrogeologischen Objekte). Der Link kann auch offen gelassen werden (voidable).
    • Eine Assoziationsrolle zu Grundwassermessstellen („observationWell“, importierte Objektart aus der Wasserrahmenrichtlinie). Der Link kann auch offen gelassen werden (voidable).

Die Standrohrspiegelhöhe („piezometricState“) besitzt die Attribute:

    • Datum und Uhrzeit der Messung des Grundwasserstands („observationTime“)
    • Oberfläche der Endpunkte aller Standrohrspiegelhöhen („piezometricSurface“) des Vereinigungstyps HydrogeologicalSurface. Dieser besitzt die eigenen Attribute5
      • Fläche, deren Definitionsbereich ein rektifiziertes Gitter ist (surfaceRectifiedGrid)
      • Fläche, deren Definitionsbereich ein referenzierbares Gitter ist (surfaceReferenceableGrid)
      • Hydrogeologische Oberfläche, die durch eine Reihe von Punktbeobachtungen dargestellt wird (surfacePointCollection)

Der separat erfasste WFD-Grundwasserkörper WFDGroundWaterBody ist ein abgegrenztes Grundwasservolumen innerhalb eines Grundwasserströmungssystems, das als Bewirtschaftungsgebiet oder für Berichte innerhalb der Wasserrahmenrichtlinie (Water Framework Directive, WFD) verwendet wird. Diese Objektart ist ein spezieller Typ der Objektart ManagementRestrictionOrRegulationZone, die aus dem Anwendungsschema der Wasserrahmenrichtlinie importiert wird bzw. aus dem INSPIRE-Annex III-Thema „Bewirtschaftungsgebiete, Schutzgebiete, geregelte Gebiete und Berichterstattungseinheiten“ stammt. Die Verbindung zur Objektart GroundWaterBody erfolgt über die Assoziation relatedGroundWaterBody, d.h. jedes Objekt WFDGroundWaterBody ist einem oder mehreren Grundwasserkörper(n) GroundWaterBody zugeordnet.

Weiterhin existiert die Assoziation aquiferSystem, über die Objekte des Typs GroundWaterBody mit denen des Grundwasserleitersystems (AquiferSystem) verknüpft sind.

In Abb. 4 ist das UML-Schema für die Hydrogeologischen Objekte dargestellt. Die abstrakte Objektart HydrogeologicalObject steht für künstliche oder natürliche Grundwasseraufschlüsse, die mit dem hydrogeologischen System in Wechselwirkung stehen. Die Objektart der Hydrogeologischen Objekte besitzt folgende Attribute:

    • einen externen Objektidentifikator des Geo-Objekts („inspireId“)
    • eine die räumliche Lage des Hydrogeologischen Objektes definierende Geometrie („geometry“) vom allgemeinen Typ GM_Primitive der ISO19107
    • die Bezeichnung oder den Code des Hydrogeologischen Objektes („name“) als freien Text
    • die Beschreibung des Hydrogeologischen Objektes („description“) als freien Text
    • Datum und Uhrzeit, an dem diese Version des Geo-Objekts in den Geodatensatz eingefügt oder in ihm verändert wurde (Attribut „beginLifeSpanVersion") und ggf. Datum und Uhrzeit, an dem diese Version des Geo-Objekts im Geodatensatz ersetzt oder aus ihm entfernt wurde („endLifeSpanVersion").
    • Eine Assoziationsrolle zum Grundwasserleiter („aquifer“), in dem das Hydrogeologische Objekt vorkommt. Der Link kann auch offen gelassen werden (voidable).

Die Objektart HydrogeologicalObject besitzt die zwei abstrakten Unterobjekte HydrogeologicalObjectManMade und HydrogeologicalObjectNatural.

Über die Objektart HydrogeologicalObjectManMade werden Objekte modelliert, die von Menschen für die Suche nach Grundwasser, dessen Förderung oder dessen Auffüllen angelegt wurden. Die Objektart HydrogeologicalObjectManMade besitzt folgende Attribute:

    • amtliche Datums- und Zeitangaben, zu dem das hydrogeologische Objekt rechtswirksam errichtet („validFrom“) und ggf. aufgehoben wurde („validTo“)
    • ein Statuscode („statusCode“), der den formellen Zustand eines künstlichen hydrogeologischen Objektes angibt und dessen Wert aus der Codeliste „StatusCodeTypeValue“ ausgewählt wird.

Ein durch natürliche Vorgänge entstandenes hydrogeologisches Objekt wird durch die Objektart HydrogeologicalObjectNatural beschrieben. Diese Objektart besitzt folgende Attribute:

    • die Art des natürlichen hydrogeologischen Objekts („naturalObjectType“), dessen Wert aus der Codeliste „NaturalObjectTypeValue“ ausgewählt wird
    • die Beständigkeit des Wasserflusses („waterPersistence“), dessen Wert aus der Codeliste „waterPersistenceValue“ ausgewählt wird
    • ein Wert zur Angabe des ungefähren Wasserdargebots in einem natürlichen hydrogeologischen Objekt („approximateQuantityOfFlow")
    • Eine Assoziationsrolle zum Grundwasserkörper („groundWaterBody“), mit dem das Hydrogeologische Objekt in Wechselwirkung steht. Der Link kann auch offen gelassen werden (voidable).

Die Objektart ActiveWell für Aktive Brunnen ist der einzige Typ von künstlichen Objekten, der in diesem Schema definiert ist. Ein Aktiver Brunnen wirkt sich auf die Grundwasserressourcen des Grundwasserleiters aus. Die Assoziation von ActiveWell zu Borehole gestattet die Verlinkung und die Angabe von weiteren Bohrlochinformationen. Deshalb sollten z.B. Details zur Bohrlochgeometrie aus dem assoziierten Objekt bezogen werden.

Die Objektart ActiveWell hat eine bidirektionale Assoziation zur Objektart GroundWaterBody, um die Wechselwirkung von Brunnen und Grundwasserkörpern zu beschreiben.

Die Objektart ActiveWell besitzt folgende Attribute und Assoziationsrollen:

    • Art der Aktivität des Brunnens („activityType"), dessen Wert aus der Codeliste „ActiveWellTypeValue“ ausgewählt wird
    • Eine Assoziationsrolle zum Grundwasserkörper („groundWaterBody“), mit dem der Brunnen in Wechselwirkung steht. Der Link kann auch offen gelassen werden (voidable).
    • Eine Assoziationsrolle zur Basisklasse für reale Umweltüberwachungsfunktionen („environmentalMonitoringFacility“). Der Link kann auch offen gelassen werden (voidable).
    • Eine Assoziationsrolle zum Bohrloch („borehole“), auf dem der Brunnen basiert. Der Link kann auch offen gelassen werden (voidable).



Abb. 3: Überblick über das UML-Grundwasserschema mit den Objektarten GroundWaterBody und WFDGroundWaterBody der Wasserrahmenrichtlinie bzw. des benachbarten Annex III-Themas „Bewirtschaftungsgebiete, Schutzgebiete, geregelte Gebiete und Berichterstattungseinheiten“


Abb. 4: UML-Diagramm der Hydrogeologischen Objekte

4.3 Themenspezifische Anforderungen an die Datensätze

Konsistenz zwischen räumlichen Datensätzen

Die Lokation der Objekte ist durch die Koordinaten gegeben.

Modellierung von Objektreferenzen

Ein Kartenobjekt (MappedFeature) kann als Container für Geometrien angesehen werden, während eine Geologische Einheit und demzufolge auch eine Hydrogeologische Einheit ein Container der entsprechenden Eigenschaften ist. Die geologische Einheit als Objekt in der realen Welt kann demnach mehrere Ausprägungen in Kartendarstellungen haben wie z.B. in verschiedenen Karten mit unterschiedlichen Maßstäben oder als ein Objekt in einem 3DModell.

Ein Grundwasserkörper kann über eine oder mehrere Messstellen beispielsweise mittels Aktiver Brunnen im Rahmen des Umweltmonitorings überwacht werden. Abhängig von der Vorgehensweise in den Mitgliedsstaaten der EU im Hinblick auf die Abgrenzung von Grundwasserkörpern für die Wasserrahmenrichtlinie kann deren Ausdehnung von der tatsächlichen Gestalt abweichen. Ein Grundwasserkörper der Wasserrahmenrichtlinie setzt sich aus einem oder mehreren tatsächlich in der Natur vorhandenen Grundwasserkörpern zusammen.

4.4 Wo steht was in der Datenspezifikation

Wo steht was bezüglich des Themenbereichs Geologie in der Datenspezifikation Version 3.0 - Auszug

Beschreibung des Hydrogeologie-Kernmodells (mit UML-Überblick)

S. 42-47
Merkmals-/ Klassenkatalog des Kernmodels (mit Attributen)S. 47-63
Darstellungsregeln für die Hydrogeologie S. 125-128
Use Cases für die Hydrogeologie, Einbindung der Wasserrahmenrichtlinie (Annex B)S. 159-172
Codelisten mit Werten für die Hydrogeologie (Annex C)S. 271-278

Eine tabellarische Übersicht in deutscher Sprache über alle im Themenbereich Hydrogeologie erwähnten Klassen (Objektarten und Datentypen), Attribute, Assoziationsrollen und den dazugehörigen Codelisten des Kernmodells findet sich in der EUVerordnung 1253/2013 vom 21. Oktober 2013 (Seite 79-90): http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2013:331:0001:0267:DE:PDF

5. Potentielle Daten, die zum Thema gehören

<Potentielle Daten und Einrichtungen auflisten>

6. Daten, die nicht zum Thema gehören

< Daten und Einrichtungen auflisten, die potentiell nicht zu INSPIRE gehören>