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BEZIEHT SICH AUF TECHNICAL GUIDELINE VERSION 3.0
Der Steckbrief soll geodatenhaltenden Stellen eine schnelle Entscheidungsgrundlage bezüglich der INSPIRE-Betroffenheit ermöglichen. Im Steckbrief wird das jeweilige INSPIRE-Thema grob erläutert, zu anderen INSPIRE-Themen abgegrenzt, die Objektarten beschrieben und eine Fragen- und Antwortensammlung zusammengestellt.
Der Steckbrief soll zunächst nicht dazu dienen, die Prozesse der Umsetzung zu beschreiben. Dafür sollte die Datenspezifikation, bzw. die fachlichen Leitfäden zur technischen Umsetzung, herangezogen werden.
In Anhang III der INSPIRE-Richtline ist dieses Thema wie folgt definiert:
Beschreibung von Gebieten anhand ihrer derzeitigen und geplanten künftigen Funktion oder ihres sozioökonomischen Zwecks wie zum Beispiel Wohn-, Industrie- oder Gewerbegebiete, land- oder forstwirtschaftliche Flächen, Freizeitgebiete.
Die entsprechende Datenspezifikation konkretisiert den begrifflichen Umfang des Themas „Bodennutzung“. Demnach ist Bodennutzung charakterisiert durch die Nutzung einerseits und die Funktion andererseits, die ein räumliches Gebiet auszeichnet. Die INSPIRE-Richtlinie unterscheidet streng zwischen Bodennutzung und Bodenbedeckung. Im Rahmen der Datenmodellierung wurde deshalb bewusst die Möglichkeit vorgesehen, die diese beiden Themen betreffenden Daten mit eigenständigen Geometrien abbilden zu können.
Bodennutzung an sich steht in direkter fachlicher Verbindung zu anderen in der INSPIRE-Richtlinie definierten Themen. Im Zuge der Datenmodellierung wurde davon abgesehen, derartige Beziehungen direkt im Datenmodell zu berücksichtigen. Es wird davon ausgegangen, dass über geometrische Verschneidungsoperationen seitens der von den Datennutzern angewendeten Verarbeitungssysteme diese Beziehungen auf Geometrieebene bedarfsweise berechnet werden können.
Angaben zur geplanten Bodennutzung werden oftmals auf der Basis anderer INSPIRE-relevanter kartografisch aufbereiteter Hintergrunddaten erstellt, z.B. Katasterkarten. Die Datenmodellierung zum INSPIRE-Thema Bodennutzung ermöglicht für derartige Fälle die Führung einer Versionsangabe der verwendeten Hintergrunddarstellung; eine direkte Beziehung zu derartigen Hintergrunddaten ist im Datenmodell nicht vorgesehen. Insbesondere bei Katasterkarten als Bezugsgrundlage wäre die Modellierung einer direkten Beziehung zwischen Geometrien von Objekten des Themas “Bodennutzung” in der Ausprägung geplanter/künftiger Bodennutzung zu Geometrien des Themas “Flurstücke oder Grundstücke” (CP) wenig praktikabel, da sich derartige Beziehungen regelmäßig auf zeitlich fixierte Bezugszeitpunkte beziehen, wohingegen die Objekte des Themas “Flurstücke oder Grundstücke” (CP) fortlaufenden inhaltlichen Änderungen unterliegen.
Bodennutzung (LU) versus Schutzgebiete (PS), Bewirtschaftungsgebiete, Schutzgebiete, geregelte Gebiete und Berichterstattungseinheiten (AM), Gebiete mit naturbedingten Risiken (NZ)
Der hauptsächliche Unterschied in der inhaltlichen Ausrichtung des INSPIRE-Themas “Bodennutzung” (LU) zu den INSPIRE-Themen “Schutzgebiete” (PS), “Bewirtschaftungsgebiete, Schutzgebiete, geregelte Gebiete und Berichterstattungseinheiten” (AM) sowie dem Thema “Gebiete mit naturbedingten Risiken” (NZ) besteht darin, dass diese INSPIRE-Themen jegliche Aktivitäten oder Geschehnisse in den betreffenden geografischen Gebieten inhaltlich betrachten, wohingegen das Thema “Bodennutzung” (LU) im Kontext der geplanten Bodennutzung Aspekte, die auch unter die anderen INSPIRE-Themen fallen können, lediglich dann umfasst, sobald und sofern sie rechtlich Bestandteil des Planungsdokuments sind: sie werden als “ergänzende Vorschriften” (supplementaryRegulations, auch sog. Überlagerungsobjekte) im Datenmodell geführt.
Bodennutzung (LU) versus Bodenbedeckung (LC)
Während der Fokus bei der Bodennutzung auf funktionalen und nutzungsbedingten Charakteristika liegt, ist das INSPIRE-Thema “Bodenbedeckung” (LC, Land Cover, INSPIRE-Annex II) darauf ausgelegt, die Erdoberfläche primär nach den jeweils vorhandenen physischen bzw. bio-physischen Eigenschaften zu beschreiben.
Datensätze, die Bodennutzung und Bodenbedeckung miteinander kombinieren, betonen oftmals die Aspekte der Bodennutzung bei der Betrachtung intensiv genutzter Flächen und die Aspekte der Bodenbedeckung bei der Betrachtung extensiv genutzter Flächen. So würde die Bodenbedeckung einer spezifischen Fläche z.B. als “Weideland” eingestuft werden, wohingegen die gleiche Fläche unter Bodennutzungs-Aspekten als „landwirtschaftliche Fläche“ klassifiziert würde.
Bodennutzung (LU) versus Landwirtschaftliche Anlagen und Aquakulturanlagen (AF), Produktions- und Industrieanlagen (PF), Versorgungswirtschaft und staatliche Dienste (US)
Das Thema “Bodennutzung” (LU) bezieht sich inhaltlich auf eine Fläche, für die eine homogen vorhandene funktionale Nutzung vorrangig entsprechend des primären, sekundären oder tertiären Wirtschaftssektors identifiziert werden kann; die anderen INSPIRE-Themen beinhalten dagegen auch sehr detailliert den fachlichen Bezug einzelner auf diesen Flächen gelegener Objekte (z.B. für einen Bauernhof oder eine Fabrikanlage).
Bodennutzung (LU) versus Gebäude (BU)
Das INSPIRE-Thema “Gebäude” (BU) betrachtet einzig die Bauwerke an sich und nicht die Umgebung dieser Bauwerke, wohingegen das INSPIRE-Thema “Bodennutzung” (LU) geradezu den umgekehrten Ansatz verfolgt: Alle Objekte eines Gebiets, welche für eine zusammenhängende Fläche ein einheitliches Nutzungsverhalten nach sozioökonomischen oder ökologischen Gesichtspunkten erkennen lassen, werden zur geometrischen Abgrenzung dieser Fläche homogener Bodennutzung inhaltlich einbezogen. Dabei kann sich diese homogene Bodennutzung auch aus einer fachlich verträglichen Kombination mehrerer Einzelnutzungen ergeben, denn das Datenmodell sieht vor, für ein Gebiet mehrere Bodennutzungen nachweisen zu können. Die Nutzung eines Gebäudes kann innerhalb des INSPIRE Applikationsschemas Gebäude mit Hilfe des Attributes „currentUse“ wiedergegeben werden. Dieses Attribut dokumentiert die gegenwärtige Nutzung bzw. die Aktivität innerhalb des Gebäudes mit folgenden möglichen Nutzungsarten: Wohngebäude, Einfamilienwohnhaus, Mehrfamilienwohnhaus, zwei Wohnungen, mehr als zwei Wohnungen, Wohnheim, Landwirtschaft, Industrie, Handel und Dienstleistungen, Büro, Handel, öffentliche Dienstleistungen, Nebengebäude. Diese Klassifizierungssystematik hat keinen direkten Bezug zu den LU Nutzungskategorieren.
Zum INSPIRE-Thema “Bodennutzung” zugehörig werden auch Nutzungen unter oder über der Erdoberfläche einbezogen, sofern sie physisch in Verbindung mit der Erdoberfläche stehen (z.B. Bergbau). Binnen- wie Küstengewässer (Hinweis: z.B. AWZ, ausschließliche Wirtschaftszone für Nord- und Ostsee) sind ebenfalls in die Datenmodellierung zum INSPIRE-Thema “Bodennutzung” einbezogen, sobald sie mit einer landflächenbezogenen Bodennutzung in unmittelbarer Verbindung stehen, wie z.B. ein Hafen, welcher die entsprechenden Wasserflächen/Hafenbecken beinhaltet oder Flächen im Meer, die vorrangig für Erzeugung regenerativer Energien genutzt werden.
Planungen für Meeresflächen oder Flächen am Meeresgrund wurden bei der Datenmodellierung ebenfalls in Betracht gezogen, jedoch zunächst in abstrakter Form. Die vorgesehene Klassifizierungssystematik HILUCS ist auch hier grundsätzlich anwendbar, jedoch bedarf es zukünftig noch weiterer Konkretisierungen, um den Fachbezug zwischen derartigen Planungen und den HILUCS-Kategorien zu verfeinern.
Bei der Bodennutzung wird gemäß der Definition in der INSPIRE-Richtlinie unterschieden zwischen existierender Bodennutzung (existing land use) einerseits und geplanter Bodennutzung (planned land use) andererseits.
Die existierende Bodennutzung beschreibt nach objektiven Kriterien die Nutzung und Funktion eines räumlichen Gebietes in der realen Welt. Bezüglich ihrer geometrischen Ausprägung erfolgt die Datenmodellierung gemäß dreier unterschiedlicher Anwendungsschemata:
Die geplante Bodennutzung gemäß Definition laut INSPIRE-Richtlinie ergibt sich aus räumlichen Plänen, welche durch Planungsbehörden oder in deren Auftrag (Planungsträger) erstellt werden und die rechtlich zulässige in der Zukunft mögliche Nutzung des Bodens beschreiben. Die geplante Bodennutzung wird dabei konkret beschrieben durch Planungsdokumente, welche auf verschiedenen Verwaltungsebenen für verschiedene Maßstäbe in verschiedener inhaltlicher Granularität erstellt werden. Diese Planungsdokumente beinhalten neben Karten, welche die kartografische Darstellung des Planungswillens darlegen, auch textliche Dokumente mit weiteren rechtlich bindenden textlichen Festlegungen, Darstellungen bzw. Festsetzungen sowie weiteren Erläuterungen bzw. einer Begründung. Am Ende des formal vorgegebenen Planungsprozesses werden diese Planungsdokumente in aller Regel in Abhängigkeit der Verwaltungsebene, auf welcher die Planung erfolgt, entsprechend verbindlich. Die Datenspezifikation zum INSPIRE-Thema “Bodennutzung” (LU) umfasst demnach die exakte räumliche Ausprägung aller Elemente eines derartigen Planungsdokuments. Dazu wurde das Applikationsschema “Geplante Bodennutzung”/“Planned Land Use” (PLU) entwickelt. Die wesentlichen Objektarten sind demnach neben dem räumlichen Plan (SpatialPlan) als solchem die Zonierungselemente (ZoningElements, auch sog. Flächenschlussobjekte) eines Plans sowie die ergänzenden Vorschriften (SupplementaryRegulations, auch sog. Überlagerungsobjekte). Diese ergänzenden Vorschriften dokumentieren aus planerischer Motivation heraus notwendige überlagernde Festlegungen, Darstellungen bzw. Festsetzungen oder Beschränkungen hinsichtlich der Nutzung von Land- bzw. Wasserflächen.
Die von einem Geodatensatz zur geplanten Bodennutzung umfasste Fläche kann vom Zuständigkeitsbereich der Planungsbehörde der jeweiligen Verwaltungsebene abweichen; die vom Geodatensatz umfasste Fläche mag kleiner sein als die Fläche des Zuständigkeitsbereichs; sie mag zudem geometrische Löcher enthalten.
Fachliche Inhalte im Umfeld des Applikationsschema “Geplante Bodennutzung”/“Planned Land Use” beinhalten Planwerke, welche den Planungswillen in verschiedenen Maßstabsbereichen mit inhaltlich verschiedener Granularität ausdrücken. Im Wesentlichen unterschieden werden
Die INSPIRE-Datenspezifikation “Bodennutzung” sieht eine Klassifizierung der Bodennutzung in zweifacher Hinsicht vor, und zwar als
Das Klassifizierungssystem HILUCS ist hierarchisch strukturiert und sematisch harmonisiert; zu jeder HILUCS-Bodennutzungskategorie existiert eine Definition. Insgesamt unterscheidet die HILUCS-Klassifizierung 98 Bodennutzungskategorien in drei Hierarchiestufen mit den Hauptgruppen
Den Geodaten haltenden Stellen mit INSPIRE-relevanten Geodaten in Bezug zum Thema “Bodennutzung” wird empfohlen, INSPIRE-konforme Daten gemäß der HILUCS-Klassifizierung in dem am ehesten zutreffenden Detaillierungsgrad zur Verfügung zu stellen.
Die HILUCS-Klassifizierung wird als inhaltlicher Bestandteil der Verordnung zur Änderung der Verordnung 1089/2010/EG der Kommission zur Durchführung der Richtlinie 2007/2/EG des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der Interoperabilität von Geodatensätzen und -diensten verbindlich für alle EU-Mitgliedsstaaten vorgeschrieben.
Zusätzlich zu dem HILUCS Klassifizierungssystem wurde eine auf europäischer Ebene vereinbarte hierarchische Codeliste der ergänzenden Vorschriften (SupplementaryRegulations) definiert: „Hierarchical Supplementary Regulation Code List” (HSRCL), deren Codelistenwerte jedoch nicht in der Durchführungsverordnung dokumentiert sind.
Gemäß Verordnung zur Änderung der Verordnung (EU) 1089/2010 handelt es sich bei dieser Codeliste um eine Codliste, “für die jegliche von Datenanbietern definierten Werte zulässig sind” (Art. 6). Die o.g. Änderungsverordnung selbst legt in Artikel 6(1) jedoch nahe, neben den grds. zulässigen Werten die im entsprechenden Technischen Leitfaden, d.h. in der Datenspezifikation zum INSPIRE-Thema “Bodennutzung”, spezifizierten Codelisten-Einträge zu verwenden.
Somit muss die Nutzung dieser Codelisten-Einträge uneingeschränkt empfohlen werden.
Die entsprechenden Codeliteneinträge werden zudem im zentralen INSPIRE-Codelistenrepositorium geführt.
Insgesamt unterscheidet die HSRCL-Klassifizierung 159 Kategorien zur Abbildung ergänzender Vorschriften in vier Hierarchiestufen mit den zehn Hauptgruppen:
Geodatensätze mit inhaltlichem Bezug zum INSPIRE-Thema “Bodennutzung” sind je nach fachlicher Differenzierung gemäß dem
unter Nutzung der jeweils vorgesehenen Objektklassen und Datentypen bereit zu stellen.
Bezüglich der Vorgaben grundsätzlicher Art, der zu verwendenden Stereotypen, der Behandlung von Code-Listen, der Modellierung zeitlicher Aspekte u.a. entspricht die Datenspezifikation “Bodennutzung” den allgemeinen Grundlagen im Generischen Konzeptuellen Modell (Generic Conceptual Model, GCM, DS-2.5).
Im Applikationsschema “Rasterförmige Bodennutzung”/“Gridded Land Use” sieht das Datenmodell die Verwendung von Coverages vor.
Hinweis: Ein Coverage ist eine Repräsentation von Daten, die zu räumlichen Positionen direkte Werte (Attribute) in Beziehung setzt, und zwar in räumlicher, zeitlicher oder räumlich-zeitlicher Hinsicht, um Phänomene der realen Welt zu beschreiben. Allgemein gebräuchliche Coverages beinhalten Punktmengen, Gitter, Sammlungen geschlossener Rechtecke und andere Sammlungen geometrischer Objekte, wobei alle geometrischen Objekte das Coverage überlagerungsfrei unterteilen.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Implementierung von Coverages derzeit weitgehend noch nicht operabel erfolgt ist, so dass potenzielle Anwender derartiger Datenstrukturen bislang noch nicht auf die Verwendung von Coverages vorbereitet sind, wird empfohlen, zunächst auf die Verwendung von Coverages zu verzichten und zwischenzeitlich eine Menge von Polygonen mit der Restriktion, dass sich diese nicht überlappen dürfen, zu verwenden.
Ein zum INSPIRE-Thema “Bodennutzung” relevanter Geodatensatz bezieht sich auf ein geometrisches Gebiet (Fläche) und stellt entweder eine fachlich motivierte Unterteilung dieser Fläche in sich gegenseitig ausschließende, d.h. nicht überlappende Polygone oder aber diskrete Punkte (einzelne Beobachtungspunkte/Stichproben, samples) oder rastermäßig angeordnete Pixel bereit. Falls ein Geodatensatz auf Ebene der Raumordnung keine Festlegungen zu einer differenzierten geplanten Nutzung des Bodens in Form von nicht überlappenden Zonierungselementen festlegt, sollen die Festlegungen des Planwerkes gemäß der Systematik der Objektklasse „ergänzende Vorschriften“ abgebildet werden.
Die räumliche Abdeckung/Ausdehnung (extent) dieses Datensatzes muss nicht übereinstimmen mit der Geometrie des Zuständigkeitsbereichs der für diesen Datensatz verantwortlichen Stelle.
Die räumliche Abdeckung des Datensatzes kann durch eine unregelmäßige Form gegeben sein, sie kann darüber hinaus aus mehreren Teilflächen bestehen. Die Ausdehung des Datensatzes ist generell definiert als die Vereinigung aller im Datensatz vorhandener Bodennutzungs-Objekte.
Für jedes Polygon, jeden diskreten Beobachtungspunkt (Probe der existierenden Bodennutzung) oder jedes Pixel – je nach zur Anwendung kommendem Applikationsschema – muss eine Zuordnung einer spezifizierten Kategorie des HILUCS-Klassifizierungssystems in dem am ehesten zutreffenden Detaillierungsgrad erfolgen.
Werden in einem Geodatensatz darüber hinaus Bodennutzungsdaten gemäß eines spezifischen (nationalen/lokalen) Klassifizierungssystems (z.B. “Katalog der tatsächlichen Nutzungsarten im Liegenschaftskataster und ihrer Begriffsbestimmungen”, “XPlanGML-Objektartenkatalog Kernmodell”, “XPlanGML-Objektartenkatalog Landschaftsplan”, “XPlanGML-Objektartenkatalog Regionalplan”, ...) zur Verfügung gestellt, so soll ein Mapping dieser spezifischen Klassifikation auf die HILUCS-Klassifikation dokumentiert werden.
Nachfolgende Bezeichnungen von Applikationsschemata, Datensätzen, Objektarten und Attributen erfolgen i.d.R. zumindest erstmalig zweisprachig, d.h. auch in deutscher Sprache gemäß der Übersetzung der entsprechenden Verordnung in die Amtssprache Deutsch. Im Weiteren wird jedoch meist auf die englische Bezeichnung verwiesen.
Die Bereitstellung von geometrisch identischen Bodennutzungsdaten zu verschiedenen Zeiten ist im Applikationsschema nicht vorgesehen. Daraus resultiert, dass derartige Informationen mit zeitlich unterschiedlichen Bezügen nur durch entsprechend unterschiedliche separate Datensätze zur Verfügung gestellt werden können.
Die Objektart “Datensatz zur existierenden Bodennutzung”/“ExistingLandUseDataset” umfasst die Objektart “Objekt zur existierenden Bodennutzung”/“ExistingLandUseObject”, welche wiederum über ihre Geometrie vom Datentyp GM_MultiSurface eine Fläche mit eindeutig zugeordneter Bodennutzungskategorie (Attribut “hilucsLandUse”) gemäß HILUCS-Klassifikation beschreibt.
Da ein entsprechender Geodatensatz (ExistingLandUseDataset) aus mehreren Ausgangsdatensätzen gespeist werden kann, kann jedes zugehörige Objekt “ExistingLandUseObject” mit einem entsprechenden Zeitstempel, der die Aktualität der jeweiligen Bodennutzungsinformation angibt, versehen werden. Dies geschieht mittels des Attributs “observationDate” zur Objektart “ExistingLandUseObject”.
Innerhalb des Applikationsschema “Existing Land Use” werden folgende Möglichkeiten zur Bereitstellung gegenwärtiger bodennutzungsspezifischer Informationen für ein Objekt der Objektart “ExistingLandUseObject” mit polygonaler Geometrie angeboten:
Das Applikationsschema “Stichprobenhafte Bodennutzung”/“Sampled Land Use” bezieht sich auf Geodatensätze, welche die existierende Bodennutzung an diskreten Lokationen beschreiben. Oftmals werden derartige Datensätze zu statistischen Zwecken erfasst; auf ihrer Grundlage werden dann meist Schätzungen für eine flächenbezogene Bodennutzung durchgeführt. Ein diesbezüglich für dieses Applikationsschema relevanter Anwendungsfall ist die Erhebung im Verfahren LUCAS (Land Use and Cover Area Frame Survey) der europäischen Statistikbehörde EuroStat.
Die Objektart “Datensatz zur stichprobenhaften existierenden Bodennutzung”/“SampledExistingLandUseDataset” beinhaltet die Objektart “Probe der existierenden Bodennutzung”/“ExistingLandUseSample”. Dieses Objekt wiederum trägt eine punktbezogene geometrische Information vom Datentyp GM_Point.
Da Beobachtungen zur Bodennutzung auf einzelnen diskreten Punkten zu verschiedenen Zeiten durchgeführt werden können, kann ein entsprechender Geodatensatz (SampledExistingLandUseDataset) dementsprechend viele zu unterschiedlichen Zeiten beobachtete punktuelle Bodennutzungsinformationen aufweisen. Deshalb kann das Bezugsdatum beim Objekt der Objektart “ExistingLandUseSample” durch Vergabe des Attributs “observationDate” angegeben werden.
Die Möglichkeiten, punktuell bezogene Bodennutzungsinformationen innerhalb des Anwendungsschemas “Sampled Land Use” für ein Objekt der Objektart “ExistingLandUseSample” bereit zu stellen entsprechen den Möglichkeiten der Bereitstellung flächenbezogener Bodennutzungsinformationen gemäß Applikatonsschema “Existing Land Use”:
Das Applikationsschema “Rasterförmige Bodennutzung”/“Gridded Land Use” bezieht sich auf Geodatensätze, welche pixelbezogene, d.h. regelmäßig rastermäßig angeordnete existierende Bodennutzungsinformationen bereitstellen.
Je Pixel kann eine Klassifizierung der Bodennutzung jedoch nur entweder gemäß HILUCS-Klassifikation (hilucsPresence) oder gemäß spezifischem nationalen oder lokalem Klassifizierungssystem (specificPresence) erfolgen, d.h. die gleichzeitige Verwendung beider Klassifizierungssysteme ist ausgeschlossen.
Die Pixel bzw. Rasterzellen sind in einem Coverage (Objektart “LandUseGridCoverage”) angeordnet.
Das einzig zugelassene Coverage der Objektart “CoverageByDomainAndRange::RecitfiedGridCoverage” ist ein Subtyp des abstrakten Coverage “CoverageByDomainAndRange”.Es zeichnet sich dadurch aus, dass es auf einem orthogonalen Gittersystem basiert, für welches eine affine Transformation die Beziehung zwischen Gittersystem und Koordinatenreferenzsystem herstellt, und erbt ansonsten die Eigenschaften des Coverage, welches Bestandteil des Generischen Konzeptuellen Modells (GCM, Abschnitt 9.9) ist.
Hinweis: Ergänzend sei an dieser Stelle auf die besonderen Vorgaben gemäß Abschnitt 3.2 (s.o.) hingewiesen, wonach für eine Übergangszeit von der Verwendung von Coverages abgeraten wird.
Zur Abbildung zukünftig geplanter Bodennutzungen wurde das Applikationsschema “Geplante Bodennutzung”/“Planned Land Use” definiert. Dieses gibt die Datensatzstrukturen vor, welche sich auf Planungsdokumente beziehen. Derartige Planungsdokumente bestehen in der Regel aus beschreibenden Informationen sowie räumlich-geometrischen Angaben, welche regelmäßig in einer Plandarstellung enthalten sind.
Innerhalb des INSPIRE-Themas “Bodennutzung” sollen nur Planungsdokumente betrachtet werden, welche bereits rechtlich bindend sind oder sich in einem Aufstellungsverfahren befinden und in ihrer Außenwirkung entsprechende rechtliche Verbindlichkeiten entfalten.
Die Modellierung eines Planungsdokuments erfolgt durch mehrere Objektarten. Die Objektart “räumlicher Plan”/“SpatialPlan” beinhaltet die eigentliche Plandarstellung und hat ihrerseits spezifische Attribute wie z.B. den Plannamen oder die Angabe der Verwaltungsebene der den Plan erstellenden Behörde. Es besteht die Möglichkeit, weitere Informationen wie die Angabe der gesetzlichen Grundlagen oder gar einen Verweis auf diese anzugeben. Ein räumlicher Plan kann auf einer Vielzahl von räumlichen bzw. sektoralen Ebenen aufgestellt werden. Räumliche Pläne können auf der Ebene der Stadt-, Regional-, Umwelt- und Landschaftsplanung, für nationale Raumordnungspläne oder die Raumplanung auf Ebene der Europäischen Union erarbeitet werden.
Da in vielen Ländern die geometrische Zonierung zur Angabe des detaillierten Planungswillen üblich ist, wurde das Konzept sich gegenseitig geometrisch ausschließender Zonierungen im Applikationsschema “Planned Land Use” verfolgt. Daher enthält die Objektart “SpatialPlan” eine oder mehrere Objektarten “Zonierungselement”/“ZoningElement”, welche ihrerseits die Flächenschlussobjekte des Planwerks, geometrisch als Polygone beschrieben, enthält. Demnach ist das “ZoningElement” ein Geo-Objekt, welches verschiedene miteinander verträgliche und zulässige Bodennutzungen beinhaltet und über eine geometrische Zonierung von anderen Bodennutzungen abgrenzt. Für jedes ”ZoningElement” wird die geplante Bodennutzung stets gemäß der HILUCS-Klassifizierung angegeben. Dabei kann das Attribut “hilucsLandUse” einmal bis mehrere Male vergeben werden, da der planerische Wille oftmals neben eindeutigen Nutzungen auch bewusst gemischte Nutzungsverhalten vorsieht.
Sollte ein Planungsdokument Flächen beschreiben, welche nicht geometrisch zoniert werden, so wird dem Datenbereitsteller ermöglicht, derartige Flächen geometrisch als Löcher zu modellieren oder für derartige Flächen sehr wohl Objekte der Objektart “ZoningElement” anzulegen, deren vorgesehene Nutzung gemäß HILUCS-Klassifizierung bewusst als nicht bekannte Bodennutzung klassifiziert wird. Einem geometrisch abgegrenzten Zonierungselement können städtebauliche Nutzungskennziffern (z.B. Maßkennziffern (GFZ, GRZ, GF, GR, ...) oder Angaben zur zulässigen Anzahl von Vollgeschossen) zugeordnet werden.
Zur Modellierung von Angaben zur geplanten Bodennutzung, die über die flächenhaften in der Objektart “ZoningElement” geführten Angaben hinaus gehen (Überlagerungsobjekte), sieht das Datenmodell darüber hinaus die Objektart “Ergänzende Vorschrift”/“SupplementaryRegulation” vor. Mit Hilfe dieser Objektklasse können geometrisch punktförmige, linienhafte oder flächenhafte Festsetzungen, Darstellungen bzw. Festlegungen mit Hilfe von Einträgen der innerhalb INSPIRE abgestimmten “Hierarchical Supplementary Regulation Code List” (HSRCL) oder zusätzlich durch Einträge einer nationalen/lokalen Code-Liste abgebildet werden Einer geometrisch abgegrenzten ergänzenden Vorschrift (z.B. überbaubare Grundstücksfläche) können ebenfalls Nutzungskennziffern (z.B. Maßkennziffern (GFZ, GRZ, GF, GR, ...) oder Angaben zur zulässigen Anzahl von Vollgeschossen) zugeordnet werden.
Bei der Kodierung gemäß HSRCL ist folgendes zu beachten:
Da sich Datensätze zur geplanten Bodennutzung inhaltlich auf rechtlich bindende Dokumente (Rechtsakte) beziehen, sieht das Applikationsschema “Planned Land Use” auch die Möglichkeit vor, ein digitales Abbild des entsprechenden Rechtsakts einzubeziehen. Dabei kann dieser Rechtsakt selbst dem räumlichen Plan (SpatialPlan), einem jeden Flächenschlussobjekt bzw. Zonierungselement (ZoningElement) sowie einer jeden ergänzenden Vorschrift (SupplementaryRegulation) zugeordnet werden. Diese Möglichkeiten werden durch die Objektart “Amtliche Dokumentation”/“OfficialDocumentation” gegeben, welche ihrerseits entweder den Text des Rechtsakts selbst, eine Referenz zur offiziellen Fundstelle des Rechtsakts oder aber einen URL auf das den Rechtsakt enthaltene Dokument enthalten kann. Ferner besteht die Möglichkeit, rechtliche bindende textliche Festsetzungen dem Gesamtplan (SpatialPlan) als auch einzelnen Zonierungselementen bzw. ergänzenden Vorschriften individuell zuzuordnen.
Weiterhin kann eine digitale in Rasterdatenform vorliegende Version der Plandarstellung (gescannte Karte) dem Datensatz zur geplanten Bodennutzung zugeordnet werden. Dies kann zusätzlich zur Existenz entsprechender Vektordaten erfolgen, aber auch als alleinige Information in den Fällen, in denen entsprechende Vektordaten nicht vorliegen. Derartige rasterdatenförmige Abbilder der Plandarstellung werden über das Attribut “planDocument” zur Objektart “OfficialDocumentation” in den Datensatz einbezogen, und zwar als Bilddatei oder vorzugsweise georeferenzierte Bilddatei, wobei sich der Dateityp aus dem MIME-Typ der Datei ergeben soll. Bedarfsweise können über das Attribut “planDocument” auch textförmige weitergehende Informationen in den Datensatz einbezogen werden.
Das Attribut “planDocument” bezieht sich auf den zusätzlichen im Generischen Konzeptuellen Modell definierten INSPIRE-Basistyp “DocumentCitation”.
Empfehlung des Fachnetzwerks Bodennutzung:
Extern über das Attribut “planDocument” zur Objektart “OfficialDocumentation” per Link auf einen entsprechenden URL bereit gestellte Rasterdaten einer Plandarstellung sollen mindestens Angaben zur Georeferenzierung enthalten. Es wird empfohlen, derartige Daten einheitlich im Format GeoTIFF (MIME-Typ “image/tiff”) zur Verfügung zu stellen, unabhängig von darüber hinaus ggf. erfolgenden weiteren Bereitstellungen in anderen Formaten ohne Angaben zur Georeferenzierung.
Die Datenspezifikation zum INSPIRE-Thema “Bodennutzung” sieht die Modellierung bodennutzungsrelevanter Informationen mit von anderen INSPIRE-Datensätzen unabhängiger und eigenständiger Geometrie vor. Dies betrifft insbesondere Planwerke mit Angaben zur geplanten Bodennutzung gemäß Applikationsschema “Planned Land Use”; derartige Pläne beziehen sich in der Realität oftmals auf Hintergrundinformationen fachlicher Art, welche anderen INSPIRE-Themen zuzuordnen sind, wie z.B. Katasterkarten oder topografische Karten. Dieser Grundsatz wird verfolgt, da Mitgliedsstaaten i.d.R. bei inhaltlichen Aktualisierungen der beteiligten Datenbestände i.d.R. unabhängig voneinander vornehmen (in Deutschland ist die im Bebauungsplan dargestellte Situation des Liegenschaftskatasters unter zeitlichen Aspekten statisch abgebildet) und sich insbesondere der rechtliche Status von Planungsdokumenten gemäß Applikationsschema “Planned Land Use” bei Fortführung zugrunde liegender Hintergrundinformationen nicht ändert. Weitergehende Angaben zu zugrunde liegenden Hintergrundinformationen können über die Metadaten vermittelt werden.
Häufig erfolgt die Erfassung von Bodennutzungsinformationen zusammen mit Informationen zur Bodenbedeckung. Da die INSPIRE-Themen “Bodennutzung” und “Bodenbedeckung” unabhängig voneinander sind, sieht die Datenspezifikation “Bodennutzung” keine geometrische Konsistenz zwischen entsprechenden Datensätzen vor.
Da verschiedene räumliche Pläne unterschiedlicher Maßstabsbereiche oder unterschiedlicher zeitlicher Epochen geometrische Überschneidungsbereiche aufweisen können, wird den entsprechenden Datenbereitstellern bei Aggregation derartiger Daten in einem Datensatz die Beseitigung derartiger Überschneidungsbereiche empfohlen. Scheint dies unmöglich, wird zur Bereitstellung unterschiedlicher Datensätze geraten.
Die Notwendigkeit von INSPIRE-Identifikatoren (vgl. hierzu die Ausführungen im Generischen Konzeptuellen Modell – GCM [DS-D2.5]) ist zweifacher Natur:
Gemäß der Applikationsschemata “Existing Land Use” und “Sampled Land Use” sind insbesondere entsprechend stabile Identifikatoren erforderlich, wenn Datensätze gleicher geometrischer Ausprägung über verschiedene zeitliche Epochen bereit gestellt werden; somit wird die Aufbereitung entsprechender fachlich fundierter Zeitreihendarstellungen zur Visualisierung der Entwicklung der Inanspruchnahme des Bodens erleichtert.
Im nationalen Kontext kann ein entsprechender Identifikator (inspireId) dazu dienen, eine eindeutige Verknüpfung eines Fachkennzeichens eines entsprechenden Planwerks zum digitalen Abbild im Datensatz (in der Objektart “SpatialPlan”) herzustellen.
Insbesondere räumliche Pläne gemäß Applikationsschema “Planned Land Use” stellen oftmals rechtlich verbindliche Dokumente dar, welche die weitere Inanspruchnahme von Flächen für verschiedene Nutzungen entsprechend verbindlich regeln. In verschiedenen Teilen derartiger räumlicher Pläne wird auf die zugrunde liegenden Rechtsakte verwiesen. Dies wird im Datenmodell gemäß Applikationsschema “Planned Land Use” durch Verwendung des Objekts “OfficialDocumentation” ermöglicht. Über die Attribute “legislationCitation”, “regulationText” und “planDocument” können entsprechende Referenzen zum Text der Rechtsgrundlage allgemein oder auf inhaltlich spezifische Stellen im Rechtsakt ebenso hergestellt werden wie Bezüge zu anderen Dokumenten wie z.B. gescannte, nicht stets notwendigerweise georeferenzierbare Abbilder des räumlichen Plans o.ä.
Bei Datensätzen zur Abbildung der existierenden Bodennutzung (Applikationsschemata “Existing Land Use” und “Sampled Land Use”) wird die zeitliche Geltungsdauer der entsprechenden Objekte in der realen Welt durch die Attribute “validFrom” und “validTo” angegeben. Demgegenüber weisen die Attribute “beginLifespanVersion” und “endLifespanVersion” die technische Geltungsdauer im DV-System nach.
In vielen Fällen wird die fachliche Geltungsdauer in der realen Welt nicht bekannt sein. Ist jedoch der Zeitpunkt bekannt, zu dem zu einem Objekt eine Änderung der Bodennutzung eingetreten ist, kann dieser Zeitpunkt über das Attribut “observationDate” nachgewiesen werden.
Bei Datensätzen zur geplanten Bodennutzung gemäß Applikationsschema “Planned Land Use” wird im entsprechenden räumlichen Plan regelmäßig eine zukünftige Situation dargestellt. Auch hier wird die zeitliche Geltungsdauer durch die Attribute “validFrom” und “validTo” angegeben; diese Geltungsdauer stellt fachlich regelmäßig die Periode der rechtlichen Gültigkeit des räumlichen Plans dar. Dementsprechend ist für derartige räumliche Pläne der Zeitpunkt der Beendigung der rechtlichen Verbindlichkeit oftmals nicht bekannt, da sich die rechtliche Verbindlichkeit i.d.R. durch Planänderungen ändert. Daher ist das Attribut “validTo” in derartigen Fällen unbelegt.
Darüber hinaus kann es vorkommen, dass entsprechende Pläne oder Teile derselben per Rechtsakt außer Kraft gesetzt werden, so dass das Attribut “validTo” in derartigen Fällen mit der zutreffenden Zeitangabe belegt wird.
Mittels der Sprachmittel zur zeitlichen Gültigkeit können die den Applikationsschemata entsprechenden Datensätze grundsätzlich auch INSPIRE-konform archiviert werden; die Entscheidung hierüber wir jedoch den Datenbereitstellern überlassen.
Nachfolgend werden die in der Datenspezifikation Bodennutzung vorgegebenen Objektarten zum INSPIRE-Thema Bodennutzung zusammen gestellt:
Objektart | Definition |
ExistingLandUseDataSet | Applikationsschema: “Existing Land Use”. Ein Objekt der Objektart “ExistingLandUseDataSet” stellt eine Sammlung (Kollektion) einzelner Flächen dar, für welche Informationen zur existierenden (gegenwärtigen oder zurückliegenden) Bodennutzung vorliegen. Hinweis: Da die einzelnen zu dieser Kollektion gehörenden Objekte der Objektart “ExistingLandUseObject” geometrisch flächenförmiger Natur sind, enthält die in dieser Objektart geführte Kollektion ausschließlich geometrisch polygonal modellierte Flächen. |
ExistingLandUseObject | Applikationsschema: “Existing Land Use”. Diese Objektart beschreibt für eine geometrisch polygonal definierte Fläche die Art der existierenden Bodennutzung, welche auf der Fläche gemäß fachlich einheitlich abgestimmter Kombinationensmöglichkeiten verschiedener Nutzungen vorkommt. |
ExistingLandUseGrid | Applikationsschema “Gridded Land Use”. Es handelt sich um einen Subtyp der abstrakten Objektart “RectifiedGridCoverage” gemäß GCM [DS-2.5], welche wiederum ein Subtyp der abstrakten Objektart “CoverageByDomainAndRange” ist. Hinweis: vgl. den Hinweis im Abschnitt 3.4.3 bzw. 3.2 zur Verwendung von Coverages. Ferner besteht die Einschränkung, dass die rasterzellenbasierte Bodennutzung nur entweder gemäss HILUCS-Klassifikation oder gemäss nationaler/lokaler Klassifikation angegeben werden kann. |
SampledExistingLandUseDataSet | Applikationsschema “Sampled Land Use”. Beim Objekt der Objektart “SampledExistingLandUseDataSet” handelt es sich um eine Sammlung/Kollektion von geometrisch punktförmig abgebildeten Lokationen, für welche Informationen zur existierenden (gegenwärtigen oder zurückliegenden) Bodennutzung vorliegen. Hinweis: Da die einzelnen zu dieser Kollektion gehörenden Objekte der Objektart “ExistingLandUseSample” ausschließlich geometrisch punktförmiger Natur sind, enthält die in dieser Objektart geführte Kollektion ausschließlich geometrisch als Punkte modellierte Lokationen. |
ExistingLandUseSample | Applikationsschema “Sampled Land Use”. Diese Objektart beschreibt für eine geometrisch punktförmig definierte Lokation die Art der für diese Lokation spezifischen Bodennutzung. |
SpatialPlan | Applikationsschema “Planned Land Use”. Diese Objektart umfasst eine Menge von Dokumenten, welche die strategische Ausrichtung der künftigen Entwicklung eines definierten Gebiets einschließlich der planungsrechtlichen Vorgaben für verschiedene Maßstabsbereiche nachweisen. Derartige Planungsdokumente werden regelmäßig in den Bereichen der Stadt-, Regional-, Landschafts- und Umweltplanung erstellt, aber auch auf nationaler Raumordnungsebene oder gar auf Ebene der EU. Hinweis: Entsprechende Planungsdokumente in Deutschland sind beispielsweise:
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ZoningElement | Applikationsschema “Planned Land Use”. Diese Objektart weist in einer geometrisch polygonal vorgegebenen Zonierungsstruktur eine einheitlich vorgegebene/gestattete Nutzung des Bodens nach. Derartige geometrisch definierte Zonierungen beziehen sich auf fachliche Vorgaben bzw. rechtlich verbindliche Festsetzungen. Beispielsweise kann die Intensität der Nutzung des Bodens zu Wohnbauzwecken – nach dem deutschen Planungsrecht z.B. durch Art und Maß der baulichen Nutzung – angegeben werden. Hinweis: Eine polygonale Zonierung gleicher/homogener Bodennutzung ist im Umfeld eines Bebauungsplans z.B. das geometrisch exakt definierte “Allgemeine Wohngebiet” (sog. Flächenschlussobjekt), innerhalb dessen einheitliche Vorgaben zu Art und Maß der baulichen Nutzung gelten. Daraus ergibt sich, dass die in einem Planungsdokument enthaltene geometrische Repräsentanz des räumlichen Plans im INSPIRE-Datenmodell i.d.R. durch Verwendung vieler Objekte der Objektart “ZoningElement” abgebildet wird. |
SupplementaryRegulation | Applikationsschema “Planned Land Use”. Die Objektart “SupplementaryRegulation” beinhaltet weitere zur Festsetzung des Planungswillens erforderliche punkt-, linien- oder polygonal-flächenförmmige Geometrien mit entsprechenden fachlichen Attributierungen, um die Nutzung des Bodens oder der damit unmittelbar verbundenen Gewässer für Zwecke der planerischen Entwicklung mittels ergänzender Vorschriften hinreichend zu beschreiben; diese Vorgaben können auch externen rechtlich verbindlichen Planungsdokumenten entstammen. Hinweis: sog. Überlagerungsobjekt. |
OfficialDocumentation | Applikationsschema “Planned Land Use”. Die Objektart “OfficialDocumentation” ist die amtliche Dokumentation, aus der sich der räumliche Plan (Objektart “SpatialPlan”) zusammensetzt. Sie kann aus den geltenden Rechtsvorschriften, Verordnungen, kartografischen Elementen, beschreibenden Elementen bestehen, die mit dem gesamten räumlichen Plan, einem Zonierungselement (Objektart “ZoningElement”) oder einer ergänzenden Vorschrfift (Objektart “SupplementaryRegulation”) verknüfpt sein können. In einigen Mitgliedsstaaten können der Wortlaut der Vorschrift oder die textlichen Festsetzungen Bestandteil des jeweiligen Datensatzes sein und somit über das Attribut “regulationText” zu dieser Objektart angegeben werden, wohingegen in anderen Mitgliedsstaaten ein derartiger Wortlaut oder textliche Festsetzungen nicht Bestandteil des Datensatzes sein mögen, auf welche dann jedoch verwiesen werden kann per Referenz auf ein entsprechendes Dokument oder einen Rechtsakt (Gesetz). Mindestens eines der drei als “voidable” gekennzeichneten Attribute “legislationCitation” (zur Referenzierung eines die Festsetzungen enthaltenen Dokuments), “regulationText” (zur direkten Führung des Textes der Festsetzungen) und “planDocument” (zur Referenzierung externer, ggf. georeferenzierter und mglw. gescannter Pläne und Zeichnungen) muss angegeben werden. |
Die nachfolgende Auflistung mag bei der Identifizierung der geeigneten HILUCS-Klasse für selten vorkommende oder sehr spezifische Bodennutzungen hilfreich sein.
Das Klassifizierungssystem HILUCS ist als Codeliste rechtlich verbindlicher Bestandteil der Verordnung zur Änderung der Verordnung 1089/2010/EG der Kommission zur Durchführung der Richtlinie 2007/2/EG des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der Interoperabilität von Geodatensätzen und -diensten.
Daher liegen die Definitionen der einzelnen HILUCS-Einträge (demnächst) in amtlich übersetzter Form in deutscher Sprache vor.
Ggf. über die amtliche deutsche Fassung des inhaltlichen Umfangs einzelner HILUCS-Einträge hinaus gehende Hinweise fachlicher Art werden nachfolgend in kursiver Schrift beschrieben.
(Dieses Kapitel wird bedarfsweise fortgeschrieben.)
Die nachfolgende Auflistung mag bei der Identifizierung der geeigneten HSRCL -Klasse hilfreich sein.
Weitere Vorschläge der Zuordnung von Festlegungen, Darstellungen und Festsetzungen in Planwerken auf allen Ebenen der räumlichen Planung zu den HILUCS bzw. HSRCL Objektklassen sind bedarfsweise im Rahmen der Arbeit des GDI-DE Fachnetzwerkes Bodennutzung bzw. der AG Modellierung des E-Government Vorhabens XPlanung oder weiterer durch das INSPIRE-Thema “Bodennutzung” tangierter Fachgremien zu erarbeiten.
<Potentielle Daten und Einrichtungen auflisten>
< Daten und Einrichtungen auflisten, die potentiell nicht zu INSPIRE gehören>
Folgende Fragen zum Datenmodell und dessen Umsetzung wurden gestellt:
BITTE STELLEN SIE NEUE FRAGEN ALS KOMMENTAR AUF DIESER SEITE UND BEANTWORTEN SIE DIESE INDEM SIE DIE ANTWORT-FUNKTION BEIM KOMMENTAR NUTZEN.
5 Comments
János Schäfer
Gibt es jemanden der sich mit der Abbildung von einem Landschaftsprogramm in das planned land use Modell auseinander gesetzt hat ?
Mir ist noch unklar ob nur Spatialplan Objekte oder auch welche vom Typ ZoningElement in Frage kommen.
Gruß
János
Iris Heine
Kai-Uwe Krause Walter Richter Können Sie hier weiterhelfen?
Dr. Birgit Kieler
Hallo zusammen,
für unseren Datensatz "Geplante Bodennutzung im INSPIRE-Datenmodell (Erhaltungsverordnungsgebiete)" (https://fbinter.stadt-berlin.de/fb/index.jsp?loginkey=zoomStart&mapId=PLU_Erhalt@senstadt&bbox=377757,5811958,403312,5825718) stellen wir für den WMS zwei Kartenebenen bereit: LU.SpatialPlan und LU.SupplementaryRegulation. In der Kartenebene LU.SupplementaryRegulation befinden sich Objekte zweier verschiedener Gruppen: 1) Objekte mit dem HSRCL-Codelistenwert: http://inspire.ec.europa.eu/codelist/SupplementaryRegulationValue/8_1_CompositionOfLocalResidentialPopulation bzw. 2) Objekte mit dem HSRCL-Codelistenwert http://inspire.ec.europa.eu/codelist/SupplementaryRegulationValue/3_3_BuiltHeritageProtection. Ist es erlaubt pro HSRCL-Codelistenwert eine Kartenebene anzulegen? Wenn man die IR Requirement (Article 14 (3)) liest, doch eigentlich schon. Aber wie lauten konkret für diese Beispiele die Elemente "Name der Kartenebene" und "Ebenenbezeichnung"? "LU.SupplementaryRegulation.8_1_CompositionOfLocalResidentialPopulation" oder nur "LU.8_1_CompositionOfLocalResidentialPopulation" oder "LU.CompositionOfLocalResidentialPopulation"?
Wir freuen uns über Hinweise zur Umsetzung.
Viele Grüße aus Berlin,
Birgit Kieler
Daniela Witter
ETS zur Prüfung der Konformität von Datensätzen zum Thema Bodennutzung steht zum Testen bereit
Daniela Witter
Es gibt eine Anfrage im INSPIRE Helpdesk zur Bereitstellung von Diensten zu und Harmonisierung von Bauleitplänen:
Spatial plans of municipalities/cities/ egions in EU member states and development of related services
Kann jemand über die Erfahrungen in DE (bzw. in einem Bundesland) berichten?